1. Herren

1. Oktober 2024

Das war gar nichts

Große Ernüchterung herrscht nach dem Abpfiff am Sonnabend im Stadion am Quenz. Nichts wurde es mit dem fünften Sieg in Folge für die BSG Stahl Brandenburg. Ganz im Gegenteil, der SV Falkensee-Finkenkrug fügte den Brandenburgern die erste Saisonniederlage bei. Zudem verloren sie durch Hinausstellungen mit Maximilian Glomm und Adrian Jaskola noch zwei Stammkräfte.

Bei allem Ärger über das Schiedsrichtergespann darf man nicht außer Acht lassen, dass die Stahl-Fußballer über weite Strecken nicht überzeugten. Sie wurden von den Falkenseern eng gedeckt, fanden so zunächst keinen Rhythmus im Spielaufbau. Viel zu hektisch agierten die Platzherren, damit verbunden waren viele Ballverluste. Es dauerte bis zur 38. Minute, ehe die erste gute Offensivaktion für die Brandenburger verzeichnet wurde. Im linken Strafraum kam Otis Stefan Breustedt zum Abschluss, den Torwart Daniel Bittner zur Ecke abwehrte.

Viel besser sah es bei den Gästen auch nicht aus. Sie hatten in der 4. Minute eine gute Gelegenheit, als sie über links in den Strafraum eindrangen, den Schuss wehrte Glomm gerade so ab. Eine Viertelstunde später musste sich Schlussmann Felix Baitz gewaltig strecken, um einen 18-Meter-Schuss zur Ecke abzuwehren. Das war es auch schon auf Seiten der Falkenseer im ersten Durchgang. Auf der Gegenseite verzog Pavel Sachs (41.) und in der Nachspielzeit der ersten Hälfte wurde ein Kopfball von José Silva Magalhaes gerade noch geblockt.

Die 350 Zuschauer hofften auf den zweiten Abschnitt und der begann verheißungsvoll. Luca Benedict Köhn (47.) passte auf Magalhaes im gegnerischen Sechzehner, doch sein Abschluss wurde im letzten Moment zur Ecke geklärt. Wenig später gab es die erste kritische Szene auf der Gegenseite. Eigentlich war der Angriff der Gäste bereits hinter der Torlinie, sie spielten weiter, so dass Erik Sauer zum Eckball klären musste. Der wurde zunächst abgewehrt, der Ball kam noch einmal in den Sechzehner, viele Spieler waren darum und plötzlich ertönte der Pfiff. Schiedsrichter Emil Pauls entschied auf Strafstoß, den die Falkenseer sicher verwandelten (51.).

Nach einer Stunde leitete der zur Pause eingewechselte Sebastian Hoyer die nächste Stahl-Chance ein. Er zog über rechts in den Sechszehner, legte zurück, doch die vielbeinige Gästeabwehr störte rechtzeitig. Kurz darauf zog Silva Magalhaes (63.) von rechts ab, sein Schuss zischte am langen Pfosten vorbei. Wenig später die nächste Aktion, in der sich Emil Pauls den Unmut zuzog. Hoyer wurde durch einen tiefen Pass geschickt, setzte sich gegen seinen Gegenspieler im Laufduell durch, der den schnellen Angreifer nur noch durch Halten stoppen konnte. Für den Referee jedoch kein Grund zum Pfeifen. In der 68. Minute dann nochmals Pech für die Gastgeber. Nach einer Ecke stieg Silva Magalhaes am höchsten, sein Kopfball wurde noch von einem Falkenseer abgefälscht und landete an der Latte.

Mit fortlaufender Spielzeit mussten die Brandenburger mutiger werden, öffneten zunehmend ihre Deckung, waren anfälliger für Konter. Dadurch resultierten auch das 2:0 in der 75. Minute, als die Gäste über die linke Seite kamen und die scharfe Hereingabe versenkte Pechvogel Glomm unhaltbar ins linke obere Eck. Trainer Aaron Müller hatte schon längst begonnen mit Einwechslungen zu versuchen die Partie in eine andere Richtung zu drehen. Doch die Stahl-Elf wirkte festgefahren, verlor sich in Einzelaktionen. Was die Platzherren auch probierten, die tapfer verteidigenden Gäste störten alle Bemühungen erfolgreich.

Aber nicht nur das Ergebnis trübte den Nachmittag. Zu allem Überfluss mischte Emil Pauls noch zweimal kräftig mit. Zunächst sah Glomm die Gelb-Rote Karte (90.), nachdem er vermutlich die Entscheidung des Schiedsrichters verbal kritisierte. Wenn es so war, okay. Aber die Herausstellung von Jaskola (90.+4) kurz vor dem Abpfiff, als er mit einem Gästespieler bei einem Zweikampf zusammenstieß, erschloss sich niemandem.

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