Mehr Lösungen für die Offensive finden
Nach einer nur dreiwöchigen Pause stiegen am vergangenen Wochenende die Fußballer der BSG Stahl Brandenburg mit einem Kurztrainingslager in die Vorbereitung ein.
Cheftrainer Maik Aumann blickt auf eine gute Saison 2021/22 zurück. Mit dem 3. Platz erreichte die 1. Männermannschaft die beste Platzierung seit langer Zeit (In der Spielzeit 20/21, die bekanntlich frühzeitig abgebrochen wurde, standen die Quenz-Kicker sogar auf Rang eins), zudem erreichten sie mit 31 Gegentoren, den zweitbesten Wert hinter Fortuna Babelsberg (30). Dass es nicht zu mehr reichte, lag an der mangelnden Konstanz. Die spiegelte sich in unnötigen Punktverlusten gegen vermeintlich leichtere Kontrahenten wider. So verabschiedeten sich die Brandenburger relativ früh aus dem direkten Meisterschaftsrennen. Was hätte sein können, deutete die Stahl-Elf im Juni an, wo es fast ausschließlich gegen die besten Teams der Landesliga Nord ging.
Gegen Meister Ahrensfelde holte sie 4 Punkte, spielte Remis beim Vizemeister aus Glienicke, siegte mit 5:0 in Alt Ruppin, um nur einige Resultate zu nennen. Die Trainer des Meisters und Vizemeister bescheinigten der Stahl-Mannschaft auch den qualitativ besten Fußball der Liga, doch Ahrensfelde wie auch Glienicke agierten über die gesamte Saison gesehen einfach effektiver.
Da will der Cheftrainer in der Vorbereitung ansetzen. In der Defensive stehen die Abläufe, dass haben die Spieler nach zwei Jahren Arbeit mit Maik Aumann verinnerlicht. Nun geht es darum mit den Akteuren Lösungen zu finden, wenn sie wieder auf Gegner treffen, denen es nur um Torvermeidung geht. Dass wird auch in der kommenden Spielzeit das Los sein, auf dass die BSG Stahl häufiger treffen wird. Da heißt es geduldig zu bleiben, auch wenn die Null lange auf der Anzeigentafel steht.
Personelle Veränderungen gab es innerhalb des Kaders.
Sieben Spieler, die aber nicht alle zum Stamm der 1. Männer zählten, haben den Verein verlassen. Um die Lücken zu füllen sind die Verantwortlichen fündig geworden. Die wichtigsten Neuzugänge sind Torhüter Felix Baitz, sowie Luca Köhn und Pascal Karaterzi, die beide schon einmal am Quenz tätig waren. Zudem sind die acht U19-Akteure, die Aumann in der Vorsaison immer wieder einsetzte, von ihrer Doppelbelastung mit der A-Jugend befreit. Denen ist die Anstrengung, in zwei Mannschaften alles zu geben, zum Trainingsstart durchaus noch anzumerken. Die dreiwöchige Pause war viel zu kurz, doch das möchte Maik Aumann durch dosiertes Training auffangen.
Auch im Trainerstab gab es Veränderungen. Stefan Taube und Sascha Tiller sind bekanntlich nicht mehr dabei, dafür wurde aber schnell Ersatz gefunden. Vom TSV Chemie Premnitz kam Kevin Stelb an den Quenz. Er kümmert sich unter anderem um die Fitness, Athletik, Ernährung sowie die Vor- und Nachbereitung der Spieltage. Dies kommt Cheftrainer Aumann sehr entgegen, da er sich nun verstärkt um die fußballerischen Inhalte kümmern kann. Als 2. Co-Trainer stößt Alexander Mertens hinzu, der in der abgelaufenen Spielzeit noch zum Kader zählte. Für ihn ist die neue Aufgabe ein Lernprozess, in der er bei der Trainingsarbeit mithilft und organisatorische Arbeiten übernimmt. Zudem soll er das wichtige Bindeglied zwischen Trainerstab und Mannschaft sein, zu der er bis vor kurzem noch gehörte.
Von dem 25-köpfigen Kader waren zum Trainingsstart 20 vor Ort. Innerhalb von Gruppen haben sie sich neue Leitlinien überlegt. Sie wurden formuliert, und werden später in bedruckter Form die Kabine schmücken, um stets daran zu erinnern, was man sich selbst vorgenommen hat. Zum Beispiel geht es um verbesserte Kommunikation auf und neben dem Platz. Vorhandene Probleme sollen direkter angesprochen werden, um raschere Lösungen zu finden.
Ein anderes Stichwort ist Eigeninitiative. Verletzte Spieler sollen nicht warten bis die Physiotherapeuten am Trainingsort erscheinen, sondern bei Beschwerden die Praxis selbstständig aufsuchen. Oder die Verpflegung bei Auswärtsfahrten selbst organisieren, dass z.B. die Verlierermannschaft aus dem Abschlusstraining das Kochen übernimmt. Auch am Teamgeist, der eigentlich gut ist, lässt sich noch arbeiten. Alle Spieler sollen hinter dem Team stehen, auch wenn sie weniger Einsatzzeiten bekommen.
Das waren, wie schon geschrieben, nur ein paar Beispiele, die sich die Spieler vorgenommen haben. Bevor es am 20. August mit der Auswärtspartie beim SV Schwarz-Rot Neustadt in die neue Saison geht, muss die Mannschaft ein umfangreiches Vorbereitungsprogramm abspulen. Sie sieht sich fünfmal die Woche, entweder wird viermal trainiert und ein Testspiel absolviert oder bei zwei Vorbereitungspartien sind es drei Übungstage. Im Amateurbereich ein durchaus ambitioniertes Unterfangen. Doch die Spieler sind mit Freude dabei, hören dem Trainerstabs zu, weil sie merken, dass die Verantwortlichen nicht zum x-ten Mal ein Schema F-Plan abspulen, sondern stets Neuerungen ins Training einfließen lassen. Und die Beteiligung kann sich sehen lassen, da kennt der neue Co-Trainer Kevin Stelb ganz andere Zahlen aus seiner früheren Zeit.