Um eine letzte Chance bei der Titelvergabe zu haben war für unsere Frauen eigentlich ein Verlieren, im Spitzenspiel beim SV Grün-Weiß Brieselang, am Sonntag verboten. Doch nach einer verkorksten ersten Hälfte hieß es am Ende 2:1 für die Gastgeberinnen.
Dabei sah Trainer Sebastian Fräsdorf einen guten Start seiner Mannschaft, die mit viel Bewegung, den Gegner in seiner Hälfte beschäftigte. Doch nach einer Viertelstunde riss der Spielfaden, die Gäste überließen den Brieselangerinnen die Räume, um die Stahl-Elf einzuschnüren. In der 20. Minute wurde auf der rechten Außenbahn schlecht verteidigt, der Pass in die Mitte nicht verhindert und aus 22 Meter überwand Anne Schäfer die Torfrau Faye Riedel, die zwar noch den Ball berührte, den Einschlag aber nicht verhindern konnte.
So ein Gegentor kann unter Umständen neue Kräfte freisetzen, aber zu diesem Moment nicht bei den Brandenburgerinnen. Sie blieben weiterhin viel zu langsam im Angriff, wie auch in der Verteidigung, wie Trainer Fräsdorf zur Pause in der Kabine monierte. Er musste noch kurz vor dem Halbzeitpfiff das 0:2 zur Kenntnis nehmen. Franziska Kühn flankte von außen, der Ball wurde immer länger und schlug über Riedel im Netz ein. Wenn es so gewollt war, ein Super-Tor. Wenn nicht, egal, gezählt hat es dennoch.
Wie schon angedeutet sprach das Trainerteam in der Kabine die Fehler an. Der Coach wollte Charakter von seinem Team im zweiten Durchgang sehen und sollte es bekommen. Mit der nötigen Leidenschaft starteten die Stahl-Frauen in die zweite Hälfte und wurden umgehend belohnt. Vanessa Bürger setzte sich im Strafraum durch und wurde beim Torschuss gefoult. Den fälligen Strafstoß verwandelte Jessica Finkbeiner souverän zum 1:2-Anschluss. Nun sahen sich die Grün-Weißen in die Defensive gedrängt, hatten nur noch eine gute Torchance in der 75. Minute. Das Leder zappelte auch im Netz, doch zum Glück für die Gäste entschied die Schiedsrichterin auf abseits.
Auf der Gegenseite kämpften die Brandenburgerinnen um den Ausgleich, liefen den Gegner hoch an, provozierten so Fehler, aber es fehlte auch das nötige Glück im Abschluss. Eine gute Gelegenheit hatte die Stahl-Elf, als im Sechzehner Livia Bauer hörbar mit einer Gegenspielerin zusammenrasselte, die Schiedsrichterin ließ weiterlaufen, Bürger kam an den Ball, verfehlte aber überhastet das Ziel. Da die Brandenburgerinnen aber nicht mehr als nur über gute Ansätze hinauskamen, blieb es beim knappen 2:1-Erfolg der Grün-Weißen.
„Über die gesamten 90 Minuten gesehen, geht der Sieg in Ordnung. Ich hatte meiner Mannschaft in der Pause gesagt, dass ich bei ihnen die „Stahl-DNA“ vermisse, also wehren und kämpfen um jeden Ball. Das haben wir nach dem Seitenwechsel hinbekommen. Das wir es aber erneut nicht über die 90 Minuten geschaffte haben, ist ein wenig enttäuschend“, so Trainer Sebastian Fräsdorf. Doch daran wird wieder unter der Woche gearbeitet, damit es am kommenden Sonntag (26. November) im Auswärtsspiel beim SV Babelsberg 03 gelingt.