Vor dem Spitzenspiel am Ostermontag im heimischen Stadion am Quenz gegen den SV Altlüdersdorf musste die BSG Stahl Brandenburg an diesem Sonnabend die Hürde bei der SG Michendorf nehmen. Das Ziel war mit einem Erfolg für das Duell gegen Altlüdersdorf gewappnet zu sein. Dies ist, wenn auch knapp, mit einem verdienten 1:0-Sieg gelungen.
In der Startelf gab es auf der Position des linken Verteidigers eine kleine Überraschung. Timm Renner hatte sich im Abschlusstraining eine Prellung seines Spanns zugezogen. Für ihn sprang der A-Junior Pavel Sachs ein, der seine Sache ordentlich erledigte. Im Gegensatz zu den beiden vorherigen Partien starteten die Brandenburger konzentriert in das Geschehen. Im ersten Durchgang wurde ihre Defensive nicht einmal ernsthaft gefordert.
Die Gastgeber standen erwartungsgemäß recht tief, die Stahl-Elf tat sich schwer Lücken zu finden. Die erste gute Chance hatte sie in der 8. Minute in Person von Leon Sitz, der mit einem Freistoß kurz vor dem Strafraum den SG-Torhüter Arne Sommer zu einer Parade zwang. Wenig später probierte es Sitz aus 20 Meter, den Schuss hielt Sommer mühelos. Richtig gefährlich wurden die Gäste, wenn sie es schafften mit Diagonalpässen hinter die Abwehrkette zu kommen. So wie nach einer halben Stunde, wo der abschließende Schuss von Sebastian Hoyer gerade noch zur Ecke geklärt wurde. Kurz darauf eine fast identische Situation. Hoyer drang in den Sechzehner, wurde dabei aus Gästesicht unfair vom Ball getrennt, doch der Schiedsrichter gab nur Eckball. Die letzte Möglichkeit vor der Pause besaß Diego Lima De Mello, seinen Versuch wehrte Sommer ebenfalls ab.
Zu Beginn der zweiten Hälfte legten die Michendorfer ihre Hemmungen ab, wurden endlich selbst einmal offensiv. In der 47. Minute probierten sie es nach Ballgewinn einfach einmal mit einem Lupfer aus 30 Meter, der auf dem Tornetz landete. Zwei Minuten später konterten die Platzherren blitzschnell, doch Sachs konnte in höchster Not den Pass vor den Kasten von Felix Baitz verhindern. Fast im direkten Gegenzug setzten die Brandenburger ihr erstes Lebenszeichen nach der Halbzeit ab. Ein schöner Konter landete bei Luca Benedict Köhn, der spielte im Sechzehner auf Sitz, der den Ball aber nicht richtig traf, so dass Sommer klären konnte.
Wenig später erlebten die Stahl-Fans eine Schrecksekunde. Die Gastgeber spielten rasch nach vorn, der Pass kam zwischen zwei Stahl-Verteidiger zu Chris Siebert, der aus 14 Metern abzog, doch Baitz (55.) war rechtzeitig zur Stelle, verhinderte den Einschlag. Dann richtete sich der Fokus wieder auf die Gegenseite. Eine tolle Ballpassage endete bei Hoyer (58.), der diesmal Arne Sommer keine Abwehrchance ließ, doch der Mann an der Seitenlinie hob die Fahne: Abseits. Eine äußerst knappe Entscheidung.
In der 64. Minute wurde Hoyer wieder einmal Opfer eines überharten Einstiegs, den der Unparteiische jedoch als normales Tackling wertete und auf Eckball entschied. Der wurde zunächst abgewehrt, dann landete das Leder erneut bei Hoyer, der aus 18 Metern abzog, den Schuh eines Gegenspielers traf und dieser Pressschlag schlug unhaltbar zur Führung ein. Diesen Treffer hatte sich Hoyer redlich verdient, der einige unglückliche Momente im Spiel hatte, aber viele Fouls einstecken musste.
In der Folge konnten sich die Gäste keine nennenswerte Möglichkeit mehr erspielen. Ihnen fehlte es auch an der „mentalen Frische“, die Spieler trafen häufig die falschen Entscheidungen, so dass hoffnungsvolle Ansätze versandeten. Da der zweite Treffer nicht fiel, bleib es bis zum Abpfiff spannend. Die Michendorfer versuchten alles, häufig mit weiten Einwürfen in den Strafraum, doch die Stahl-Abwehr blieb stabil. Kurz vor dem Abpfiff wurde der eingewechselte Nicholas Engel einen Meter vor dem Strafraum „umgesenst“, so wurde auch diese im Ansatz vorhandene Torchance unterbunden. Kurz drauf war Schluss, die Stahl-Spieler freuten sich über ihren 1:0-Arbeitssieg.
Trainer Aaron Müller zollte seiner Mannschaft Respekt: „Dieser Sieg war hoch verdient, wir waren von der ersten Sekunde an sehr konzentriert, haben nur wenige Fehler gemacht.“ Die Spieler bekommen nun ein „langes Wochenende“, der Montag ist trainingsfrei. Ihnen soll Gelegenheit gegeben werden, mal etwas Abstand zu nehmen, den Kopf frei zu kriegen. Die mentale Belastung aus den vergangenen Wochen die auf den Spielern lastet war in diesem Spiel deutlich zu spüren. Aber sicherlich trägt zur erwünschten Leichtigkeit auch die Kunde vom 2:1-Erfolg der Bernauer über Altlüdersdorf bei. Damit ist der Ausrutscher der Stahl-Fußballer in Hennigsdorf aus der Vorwoche getilgt und der Druck im Spitzenspiel am Ostermontag gegen den Mitfavoriten wieder geringer.