Im letzten Saisonspiel in der Kreisoberliga Havelland mussten die 2. Männer der BSG Stahl Brandenburg beim ESV Lok Seddin antreten. Es war das berühmte Spiel um die „goldene Ananas“, die Gastgeber standen schon als Absteiger fest und die Brandenburger konnten weder nach oben noch nach unten in der Tabelle rutschen. So wurde es ein entspannter Auftritt auf dem Rasen, übertriebene Härte trat nicht auf.
In der ersten Hälfte taten sich die Gäste recht schwer, gelungene Offensivaktionen gab es nicht zu sehen. Bei den Platzherren sah es nicht wesentlich anders aus, dennoch herrschte im Stahl-Strafraum häufiger Alarmstimmung. Die Seddiner spielten sich eine Vielzahl an Ecken heraus, die jedoch allesamt verpufften, weil sie zu weit geschlagen wurden. Dabei hatten sie in ihren Reihen einige hochgewachsene Spieler, aber die Bälle kamen nicht in ihre Nähe. Um so überraschender die Führung für die Stahl-Elf in der 36. Minute. Sie setzten sich über links durch, die Flanke verfehlte der Stahl-Stürmer, der Ball kam zu Sebastian Rosga, der ihn unglücklich ins eigene Netz beförderte. So schnell konnte er sein Knie nicht zurückziehen.
In der Kabine forderte Spielertrainer Fabian Dahms, der an diesem Tag Lars Bauer vertrat, im zweiten Durchgang noch einmal eine Schippe draufzulegen, um sich mit Anstand zu verabschieden. Es ist natürlich schwer, sich in solch einer Partie, in der es um nichts geht, zu motovieren, doch den Brandenburgern gelang es. Von den Gastgebern ging nach dem Seitenwechsel eigentlich keine Gefahr mehr aus. Der Ausgleich der 69. Minute entsprang einem schmeichelhaften Foulelfmeter.
Dies war aber der Motivationsschub für die Stahl-Spieler. Nur drei Minuten später kam ein langer Ball über die Lok-Abwehr auf Leon Butz, der mit einem Heber über den herauseilenden Torwart für die erneute Führung sorgte. Für die Gastgeber der „Genickbruch“, sie ließen die Köpfe hängen, die Gegenwehr erlahmte. In der 84. Minute wurde Butz mit einem feinen Steckpass in die Tiefe bedient, ließ seinen Gegenspieler stehen und erzielte das 3:1. Nur 120 Sekunden eine ähnliche Szene, nur diesmal war Leonard Koppe der Nutznießer, der auf 4:1 erhöhte. Diese Szene war strittig, da der Torschütze wohl im Abseits stand. Der Schiedsrichter musste an diesem Tag ohne Assistenten auskommen, was ihm seine Arbeit zusätzlich erschwerte.
Das letzte Wort hatten die Seddiner. In der 90. Minute setzet sich Philipp Bald auf der linken Seite durch und überraschte aus spitzem Winkel Ole Wendt. Der Torhüter ärgerte sich zurecht, „das Ding“ ging auf seine Kappe. Aber was soll’s, es war die ausgleichende Gerechtigkeit für die Situation kurz zuvor. Mit dem 4:2-Erfolg kommen die 2. Stahl-Männer auf 41 Punkte (54:61), die den 7. Platz in der Endabrechnung bedeuten. Mehr war nicht drin in der abgelaufenen Spielzeit. „Um höher zu stehen, muss aktiver trainiert werden“, ist das Credo von Trainer Lars Bauer, was er schon fast die gesamte Saison über immer wieder verlauten ließ.