Mutig und mit viel Spielfreude sollten die Fußballerinnen der BSG Stahl Brandenburg ihr Spiel in der 1. Hauptrunde um den DFB-Pokal gegen den Kieler MTV vor heimischer Kulisse beginnen. Doch dieser Plan war bereits nach zwei Minuten obsolet. Mit ihrem ersten Angriff kombinierten sich die Gäste nach vorn und aus 18 Metern traf Emma Elizabeth Ballay zur frühen Gästeführung. Dieser rasche Rückstand sorgte für große Verunsicherung bei den Gastgeberinnen. Ungewohnte Fehler bei den Stammkräften der Mannschaft sorgten für einen unruhigen Spielaufbau und in der Folge gab es kaum eigene Angriffe. Die beste Chance hatte noch Anja Seelhoff in der 8. Minute, doch ihr Schuss ging rechts vorbei.
Nach etwa einer halben Stunde schienen die Brandenburgerinnen in die Partie hinein gefunden zu haben. Die Abwehr schien sich stabilisiert zu haben, vor allem ein Verdienst von Janine Groth, die mit ihrer Routine wusste wo sie zu stehen hat und stets rechtzeitig klärte. Doch wie aus dem Nichts fiel das 2:0 (36.). Die Torschützin Ballay traf vom rechten Strafraumeck mit einem platzierten Schuss in den linken Winkel. Eines musste man den Kielerinnen lassen, ihre Tore erzielten sie aus ihrer Sicht stets zum richtigen Zeitpunkt.
In der Kabine appellierte Trainer Sebastian Fräsdorf an seine Spielerinnen weniger ängstlich aufzutreten, auf ein rasches Anschlusstor zu drängen, um das Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Doch die erste Riesenchance erspielten sich die Gäste in der 49. Minute, wobei mit viel Glück die Gastgeberinnen das 0:3 verhinderten. Wie es hätte gehen können, zeigten die Stahl-Frauen in der 58. Minute. Da wurde nach Ballgewinn auf der linken Seite die schnelle Vanessa Bürger geschickt, die nach langem Spurt den Ball knapp neben den linken Pfosten setzte. Im Gegenzug herrschte erneut Alarmstimmung im Stahl-Strafraum, als eine Kielerin per Kopfball nur das linke Lattenkreuz traf.
Nur kurze Zeit später fiel dann die Vorentscheidung. Viel zu leicht kombinierten sich die KMTV-Damen durch die Abwehr und Lina Uck vollendet in der 65. Minute aus 12 Metern zum 3:0. Nur zwei Minuten später das nächste Gegentor. Nach leichtem Ballgewinn zog Ballay allein auf den Kasten von Celina Pflanz zu und schob zum 4:0 ein. Die Köpfe der Stahl-Frauen gingen nach unten, die Kielerinnen hatten nun leichtes Spiel. Mit einem simplen Pass durch die Schnittstelle der Stahl-Abwehr erhöhte Hannah Östermann in der 75. Minute auf 5:0.
Nun drohte ein Schützenfest, doch mit den Einwechslungen von Janina Metzlaff, Mia-Sophie Neumann und Elaine Riedel brachte das Trainergespann (77.) noch einmal frische Kräfte. Und aus Sicht der Brandenburgerinnen gab es dann doch noch einen Lichtblick, durch die eingewechselte Amy Lemme. In der 82. Minute schloss sie einen Angriff aus 20 Meter mit einem Schuss ins rechte untere Eck zum 1:5 ab. Es war der erste Treffer im DFB-Pokal für die Stahl-Frauen, nachdem sie vor zwei Jahren gegen Viktoria Berlin (0:7) noch ohne Torerfolg blieben. Diesen positiven Moment sollten sie aus dieser Partie mitnehmen, zu mehr hat es gegen den gut eingestellten Kontrahenten an diesem Tag nicht gereicht. Der Sieg geht in Ordnung, hätte aber nicht so hoch ausfallen müssen.
„Wir hatten zu viel Respekt. Durch dieses frühe Gegentor hat Kiel uns ihr Spiel aufgedrängt, zudem haben sie uns mit ihrer Dreierkette überrascht. Damit sind wir nicht zurechtgekommen. Weite Teile der Mannschaft sind nicht an ihre Normalform herangekommen, haben zu nervös agiert. Was man hätte erreichen können ohne allzu großen Respekt hat dann Amy Lemme gezeigt, die als Nachwuchsspielerin einfach mal abgezogen hat. Auch Elaine Riedel überzeugte bei ihren Vorstößen. Das macht Hoffnung auf die Zukunft“, resümierte Trainer Fräsdorf.
Am kommenden Sonntag (25. August/14 Uhr) gibt es das letzte Vorbereitungsspiel im Stadion am Quenz gegen den SSV Besiegdas Magdeburg, eine Woche darauf steht das Brandenburgpokalspiel bei Veritas Wittenberge/Breese an.