Am gestrigen Samstag fiel der Startschuss für die Landesliga Nord. In ihrem ersten Saisonspiel bezwang die BSG Stahl Brandenburg den Brandenburgliga-Absteiger FC Concordia Buckow/Waldsieversdorf mit 2:0. Nach dem missglückten Pokalauftritt in der Vorwoche beim FSV Babelsberg 74 hatte mit einem Erfolg nicht jeder der 404 Besucher im Stadion am Quenz unbedingt gerechnet.
Die Startaufstellung bot einige Überraschungen. Trainer Aaron Müller ließ zunächst die beiden schnellen Angreifer Timm Renner und Sebastian Hoyer auf der Bank, mit dem Hintergrund, sie angesichts der hohen Temperaturen bei Bedarf zu bringen. „Die Qualität der Bank wird das Spiel entscheiden habe ich der Mannschaft vor dem Anpfiff gesagt“, erklärte der Stahl-Coach und sollte damit Recht behalten.
Im ersten Durchgang gab es keine klare Torchance auf beiden Seiten zu sehen. Dies bedeutete nicht, dass die Zuschauer einem langweiligem „Sommerkick“ beiwohnten. Beide Defensivreihen waren halt sehr aufmerksam, wobei die Gastgeber im Laufe der Partie sich dabei noch steigerten. Zu Beginn konnten sich die Gäste hin und wieder einmal durchspielen, allerdings ohne zwingenden Abschluss. Bei den Platzherren hatte vor der Pause der eingewechselte Hoyer, er kam für Adrian Jaskola, der nach einem Cut über dem Auge im Klinikum genäht werden musste. In der 44. Minute zischte sein Schuss von der rechten Strafraumseite am langen Pfosten knapp vorbei.
Eine ähnliche Szene hatten die Buckower unmittelbar nach dem Wiederanpfiff, doch Schlussmann Felix Baitz bewahrte seine Teamkollegen vor dem Rückstand. In der 53. Minute dann der große Auftritt des Sebastian Hoyer. Zum wiederholten Mal wollten die Gäste in Höhe der Mittellinie einen Freistoß provozieren. Der Stahlstürmer blieb unbeirrt, lief in Richtung des gegnerischen Strafraums, war schneller als Torhüter Daniel Meinert, ließ im Sechzehner noch einen Gegenspieler stehen und schloss ins rechte untere Eck zum 1:0 ab.
Mit der Führung im Rücken spielte es sich nun leichter für die Brandenburger. Sie erarbeiteten sich einige Konterchancen, wie in der 62. Minute als Pavel Sachs, der unglaublich viel „ackerte“, den aufgerückten Dominik Boettcher bediente, dessen Volleyversuch Meinert aber sicher entschärfte. Er machte kurz darauf Platz für Renner, der seine „Jokerrolle“ ebenfalls perfekt ausfüllte. Nach einem schönen Angriff schienen die Gäste die Situation schon geklärt zu haben, doch Renner kam an den Ball, passte genau auf Hoyer der überlegt zum 2:0 (74.) abschloss. In der 85. Minute wäre ihm beinah der dritte Treffer gelungen, als er bei einem Konter den rechten Pfosten um einen Meter verfehlte. Kurz darauf vereitelte Meinert die letzte Chance der BSG Stahl durch Nils Müller. Kurz vor dem Ende klärte auf der Gegenseite Erik Sauer nach einem Eckball vor der Torlinie.
Trainer Aaron Müller war die Erleichterung über den gelungenen Saisonauftakt anzumerken, wobei er damit eher das Ergebnis meinte: „Wir sind noch längst nicht auf dem angestrebten Level, dafür war die Vorbereitung mit den Urlauben zu holprig. Aber im Gegensatz zur Vorwoche gaben wir heute gemeinsam als Mannschaft verteidigt und damit den Gegner vor unlösbaren Aufgaben gestellt.“
Mit diesem Erfolg, aber vor allem mit ihrem Auftreten, hat die Mannschaft erfolgreich Wiedergutmachung betrieben. Wenn man bedenkt, wer an diesem Tag alles gefehlt hat, muss einem um die Zukunft nicht bang werden, vor allem wenn der Kader das angestrebte Level erreicht hat. Man muss es halt abrufen. Kommenden Samstag (31. August/14 Uhr) steht die weite Auswärtsfahrt zum FC Schwedt 02 an.