Besser konnte es für die Fußballerinnen der BSG Stahl Brandenburg zum Landesligastart am Sonntag nicht laufen. Im Stadion am Quenz standen sie mit der SG Sieversdorf einem vermeintlich starken Kontrahenten gegenüber, der aber über die gesamten 90 Minuten chancenlos blieb. Statt eine „harte Nuss zu knacken“ erspielten sich die Stahl-Frauen einen locker-leichten 6:0-Erfolg.
In dem wohl letzten Hitzespiel des Jahres wollten die Gastgeberinnen von der ersten Sekunde an Gas geben, um möglichst früh eine Vorentscheidung zu erzielen. Je länger man bei Temperaturen um die 30 Grad einem Torerfolg hinterläuft, um so quälender die Schritte mit fortlaufender Spielzeit. Dem sind die Brandenburgerinnen ausgewichen, da sie bereit waren die Gäste früh und scharf zu attackieren. Ein strukturierter Spielaufbau auf Seiten der Sieverersdorferinnen war nicht erkennbar.
Nach einer Viertelstunde erspielten sich die Brandenburgerinnen ihre erste gute Gelegenheit. Marlen Wodtke kam über Außen, passte in die Mitte auf Anja Seelhoff, die jedoch an der SGS-Torfrau Patricia Schnoor scheiterte. Fünf Minuten später war der erste Saisontreffer aber fällig. Vanessa Bürger setzte mit einem Pass über die Abwehr Wodtke in Szene, dessen Vorlage Jette-Hedy Strehlau volley ins Eck versenkte. Nur zwei Minuten später setzte sich Bürger über Außen durch, bediente Seelhoff, die ins lange Eck zum 2:0 vollendete.
Der Doppelschlag hinterließ Wirkung bei den Gästen. Sämtliche Gegenwehr erschien wie erloschen. Und auf der Gegenseite hatten die Stahl-Frauen nun wirklich Spaß an der Partie. Praktisch im nächsten Angriff kam Jessica Finkbeiner kurz vor der Strafraumkante an den Ball und traf mit einem überlegten Ball ins flache untere Eck zum 3:0 (23.). Und auch beim 4:0 nur kurze Zeit später, nutzten die Brandenburgerinnen die geringe Körpergröße der Torfrau Schnoor, als Marlen Wodtke eine Ecke direkt verwandeln konnte.
Trotz des klaren Vorsprungs blieb die Stahl-Elf dran. Sie erlaubte den Sieversdorferinnen gerade einmal Ballstafetten über höchstens drei Stationen, ehe sie sich den Ball zurückeroberten. Der Torhunger war noch längst nicht gestillt. In der 34. Minute hatte Frieda Moderegger eine gute Chance, jagte den Ball aber über das Tor. Doch zwei Minuten später trug sie sich in die Torschützenliste ein, nachdem sie von Seelhoff prima im Strafraum angespielt wurde. Mit dem 5:0 ging es auch in die Kabinen.
Zum Wiederanpfiff nahm Trainer Sebastian Fräsdorf gleich vier Wechsel vor. Mia-Sophie Neumann, Alina Muschert, Elaine Riedel und Nathalie Säger sollten nicht nur auf der Bank, sondern auch auf dem Platz schwitzen. Säger hatte auch gleich eine gute Gelegenheit, konnte Schnoor aber aus nächster Nähe nicht überwinden, wie auch kurz darauf Wodtke. Doch nach diesem verheißungsvollen Wiederbeginn, flachte die Partie dann doch ab. Es lag bestimmt nicht an den neuen Spielerinnen, sondern eher an der klaren Führung, verbunden mit der enormen Hitze. Die Gegenwehr der SGS-Damen war längst erloschen, warum unnötige Kräfte vergeuden.
Dies bedeutete nicht, dass die Gastgeberinnen komplett das Fußballspielen eingestellt hätten. Das Können blitzte immer wieder auf, doch sie kamen nicht mehr so häufig in den Strafraum, da die Sieversdorferinnen in der zweiten Hälfte auch tiefer standen. Aber einen Gegentreffer mussten sie noch hinnehmen und der war toll herausgespielt. Livia Bauer schickte mit einem weiten Pass Wodtke, die legte auf Säger ab, die mühelos den 6:0-Endstand erzielte. Damit trugen sich sechs verschiedene Spielerinnen in die Torschützenliste ein. Kurz vor dem Abpfiff musste dann auch die Stahl-Torfrau Celina Pflanz zum ersten Mal ernsthaft eingreifen, doch sie kam rechtzeitig aus dem Kasten und klärte souverän.
Das Stahl-Trainerteam zeigte sich hocherfreut über diesen Saisonauftakt. „Wir sind einfach nur happy. Okay, die zweite Hälfte hatte nicht mehr das Niveau wie vor der Pause. Aber der erste Durchgang war einfach nur stark gespielt“, meinte Sebastian Fräsdorf.
Kommenden Sonntag (15. September) geht es zum SV Babelsberg 03, dessen Team am Sonntag dem amtierenden Meister FSV Babelsberg 74 mit 0:7 unterlegen war.