Zur ungewohnten Zeit, am vergangenen Sonntagabend, bestritt unsere Frauenmannschaft Ihr Auswärtsspiel beim SV Babelsberg 03. Die Heimreise traten sie mit einem 1:0-Erfolg an, der ihnen den vorläufigen 2. Platz einbracht.
Die Partie war wichtig für die Stahl-Frauen um ihr Saisonziel, eine Platzierung unter den ersten Drei, zu erreichen. Eigentlich war Siegen Pflicht, selbst ein Remis wäre wohl zu wenig gewesen. Trotz dieser Ausgangslage gab das Team um Trainer Sebastian Fräsdorf Celina Pflanz im Tor den Vorzug. „Das hatte sie sich durch enormen Trainingsfleiß verdient. Sie sollte nun auch in einem Spiel zwischen den Pfosten stehen, das echte Bedeutung hatte“, erläuterte der Stahl-Coach die Entscheidung. Dass sie richtig war, zeigte die junge Pflanz bereits in der 2. Minute, als sie einen gefährlichen Freistoß gerade noch entschärfte.
Die Brandenburgerinnen benötigten circa zehn Minuten, um den Rhythmus aufzunehmen, beziehungsweise sich an den kleinen Kunstrasenplatz zu gewöhnen. Lange Pässe in die Mitte waren nicht das probate Mittel. Im ersten Durchgang sahen die Zuschauer nur wenige Gelegenheiten. Bei den Gästen hatten Jette-Hedy Strehlau und Anja Seelhoff noch die aussichtsreichsten, doch echte Torgefahr stellten ihre Abschlüsse nicht dar. Es war eine ruppige Partie, mit vielen Nickligkeiten.
In der Kabine gab der Stahl-Trainerstab Anweisungen noch mehr auf das Kurzpassspiel zu setzen sowie vermehrt die Außen einzusetzen. Das befolgte die Stahl-Elf nach dem Wiederanpfiff. Fabienne Wendt, die die fehlende Marlen Wodtke auf der linken Seite vertrat und Vanessa Bürger auf rechts sorgten nun für mehr Akzente. Der „goldene Treffer“ in der 57. Minute resultierte aber aus einer Eckenvariante, die Seelhoff unter Bedrängnis über die Linie bugsierte.
Nun verstärkten die Gastgeberinnen den Druck, wollten in der verbleibenden halben Stunde wenigstens noch den Ausgleich erzielen. Die Chancen waren durchaus vorhanden, doch bei einem erneut gut getretenen Freistoß sowie in einer Eins-gegen-Eins-Situation, blieb Celina Pflanz die Siegerin. „Sie hat uns den Arsch gerettet“, meinte Fräsdorf. Sein Team kam über hoffnungsvolle Ansätze nicht hinaus, da das letzte Anspiel nicht ankam. Zudem hatten die Gäste auch Pech mit den Unparteiischen. In einer Szene pfiff die Schiedsrichterin Elfmeter, ließ sich dann aber von ihrem Assistenten überstimmen, der am weitesten entfernt stand.
Die Ungereimtheiten setzten sich nach Spielschluss fort. Dort erfuhr Trainer Sebastian Fräsdorf aus dem Spielbericht des Schiedsrichtergespanns, dass eine Babelsberger Spielerin, die zur Pause ausgewechselt wurde, sich über eine rassistische Bemerkung seitens der Brandenburgerinnen beschwert hatte. Nach Rücksprache mit seiner Mannschaft ist sich der Coach aber sicher, dass an den Vorwürfen nichts dran ist.
Für Sebastian Fräsdorf geht der Sieg in Ordnung, da sein Team eindeutig mehr investiert hat in die 90 Minuten, im Gegensatz zum Brieselangspiel in der Vorwoche. Sicherlich hätte auch eine der Möglichkeiten der Babelsbergerinnen ins Tor gehen können, doch da stand die Spielerin des Spiels: Celina Pflanz. Kommenden Sonntag sollte die Aufgabe ein wenig leichter sein, dann geht es zum Vorletzten, dem Ludwigsfelder FC.