1. Herren

20. Juni 2023

BSG Stahl I – FSV Babelsberg 74 1:1

Statt Euphorie, große Trauer

Fußball kann Spaß bereiten, aber auch brutal sein. Letzteres erlebte unsere Erste mit ihren Anhängern am vorletzten Spieltag der Landesliga Nord, beim Heimspiel gegen den FSV Babelsberg 74. Mehr als 800 Besucher wollten den möglichen vorzeitigen Aufstieg ihrer Lieblinge feiern, zumindest aber einen Heimerfolg über den FSV Babelsberg 74. Doch nach den 90 Minuten ging es nur noch darum Trost zu spenden für die niedergeschlagenen Spieler und dem Trainerteam. Unsere Elf kam, wie schon im Hinspiel, nicht über ein 1:1 hinaus.

Dabei lief es zunächst vielversprechend für unser Team. Bereits in der 2. Minute verfehlte Nils Müller bei einer Großchance knapp das Ziel. Kurz darauf drang Sebastian Hoyer in den FSV-Strafraum ein, kam zu Fall, der Schiedsrichter ließ jedoch weiterspielen. Nach einer Viertelstunde dann die Belohnung für unsere engagierte Anfangsphase. Jonas Günther erzielte nach einer einstudierten Eckballvariante die verdiente Führung.

Der Torschütze vergab in der 21. Minute das mögliche 2:0. Allerdings ist Günther kein Vorwurf zu machen. Kurz bevor er abschließen wollte, versprang der Ball auf dem holprigen Rasen und ein Babelsberger klärte in höchster Not. Kurze Zeit später schien das erhoffte 2:0 dann endlich fällig. Luca Benedict Köhn wurde im Sechzehner elfmeterreif gefoult und der Unparteiische entschied umgehend auf Strafstoß. Das „Opfer“ trat selbst an, zielte auf die linke Torecke, doch der Schlussmann Domenik Rabenhorst erahnte die Situation, war rechtzeitig unten und hielt. Für Köhn ein Novum in dieser Saison. Zuvor hat er all seine Elfmeteraufgaben souverän verwandelt.

Danach stellte der Gästetrainer Jan Kähne um, ließ seine Mannschaft nun wesentlich früher anlaufen, was den uns nicht schmeckte. Dennoch ergaben sich bis zur Pause noch Möglichkeiten. Nach einem Freistoß stieg Maximilian Glomm zum Kopfball hoch, fand aber im FSV-Keeper seinen Meister. In der 34. Minute hatten die Babelsberger ihren ersten Abschluss des Spiels, der knapp über den Kasten von Torwart Felix Baitz ging. Zehn Minuten später stand er zum ersten Mal bei einem Schuss aus zwölf Metern groß im Mittelpunkt, den er stark parierte. Kurz vor der Pause gab es noch einmal Aufregung auf der Gegenseite. Wieder einmal drang der schnelle Hoyer in den Strafraum ein, wurde zu Fall gebracht, doch abermals blieb der Pfiff aus.

Zur Halbzeit noch beste Stimmung auf den Rängen. Ihre Elf führte, zwar nur knapp, aber da Fortuna Babelsberg im Fernduell nur ein 0:0 aufwies, war zu diesem Zeitpunkt die Stahl-Elf aufgestiegen. Aber es galt noch eine zweite Hälfte zu absolvieren, in der dann die Babelsberger verstärkt die Akzente setzten. In der 52. Minute musste sich Baitz bei einem Distanzschuss noch nicht sonderlich anstrengen. Doch nur zwei Minuten später kamen die Gäste aus der Nahdistanz zum Abschluss, doch mit einem tollen Reflex verhinderte Baitz den Ausgleich.

Der sollte dann nach etwas mehr als einer Stunde fallen. Nach einem eigenen Eckball sahen sich die Brandenburger einem Konter der Babelsberger ausgesetzt. Der zurückeilende Köhn versuchte regelwidrig im Mittelfeld den Angriff zu unterbinden, der Schiedsrichter ließ laufen, gab Vorteil. Glück für Köhn, es hätte auch Rot für ihn geben können. Obwohl die Gastgeber dann im eigenen Sechzehner in Überzahl waren, konnten sie den Ausgleich durch Moritz Göring nicht verhindern. Dies war der Knackpunkt der Partie.

Obwohl noch 30 Minuten Zeit war, holten unsere Elf zu früh die „Brechstange“ heraus. Es hagelte lange Bälle in den FSV-Sechzehner, doch in unseren Reihen gab es nicht den Spielertyp, der solche Bälle verwerten beziehungsweise erst einmal festmachen kann. Wir versäumten es das Spiel in die Breite zu ziehen, die Außen wurden vernachlässigt. Die Babelsberger, für die es um nichts mehr ging, verteidigten dennoch verbissen ihren Strafraum. Obwohl sie mit „Mann und Maus“ vor ihrem Kasten standen, ergaben sich noch die Möglichkeiten zu einem „Happy End“ für die Stahl-Elf. Glomm (82.) und Erik Sauer (89.) hatten das 2:1 auf dem Fuß oder Kopf. In der Nachspielzeit (90.+4) setzte der eingewechselte Alexander Tarnow zu einem Flugkopfball an, der gerade noch von der Linie gekratzt wurde. Euphorie und Trauer lagen dicht beieinander. Hätte er getroffen, dass Stadion am Quenz wäre zum Tollhaus geworden, so herrschte tiefe Niedergeschlagenheit. Kurz vor dem Ende kassierte der frustrierte Sauer noch die Gelb/Rote Karte, weil er eine Entscheidung des Referees mit nicht geeigneten Worten kommentierte.

Nach dem Abpfiff sorgte ein dummer Spruch eines Babelsberger noch für Aufruhr, der sich vom Rasen schnell auf die Tribüne ausweitete. Während dessen versuchten die Sportlichen Leiter Lars Bauer und Andreas Koch, der sich um die Belange der 1. Mannschaft kümmert, auf dem Platz etwas ganz Unmögliches – der Mannschaft und den Trainern um Chefcoach Maik Aumann Trost spenden. Denn mittlerweile hatte sich rumgesprochen, dass der Mitkonkurrent Fortuna seine Partie mit 2:0 gewonnen hatte und nun mit 71 Zählern die Tabelle anführt. Mit einem Punkt Rückstand haben wir es nun nicht mehr selbst in der Hand in die Brandenburgliga aufzusteigen.

Dieses Dilemma aus den Köpfen zu bekommen wird nicht leicht sein, vielleicht gar unmöglich. Es wäre allerdings verfrüht diese Saison jetzt schon abzuschreiben. Fortuna Babelsberg muss kommenden Sonnabend (24. Juni) bei der SG Michendorf auflaufen, wir bei Grün-Weiß Brieselang. Die Aumann-Truppe kann nur eines tun: in Brieselang gewinnen. Das ist die Grundvoraussetzung, um diese Spielzeit eventuell doch noch mit dem höchstmöglichen Ziel abzuschließen. Denn sollte Fortuna in Michendorf patzen, muss man seine eigenen Hausaufgaben gewissenhaft erledigt haben.

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