Es ist geschafft. Nach sieben Jahren in der Landesliga Nord steigt die BSG Stahl Brandenburg wieder in die Brandenburgliga auf. Beim Tabellendritten und lange Zeit ärgsten Konkurrenten, dem FC Concordia Buckow/Waldsieversdorf, feierten die Brandenburger einen verdienten 4:1-Erfolg. Mit 69 Punkten, bei noch zwei verbleibenden Spielen, ist die Stahl-Elf nicht mehr einzuholen.
Mehr als die Hälfte der 700 Zuschauer bekannte sich zu den Blau-Weißen. Würden ihre „Lieblinge“ dem Nervendruck standhalten und nicht in Lähmung erstarren? An der „Angst vor dem Siegen“ sind schon ganz andere Mannschaften gescheitert. Doch die Gäste waren vom Anpfiff weg hochkonzentriert. Schon in der Anfangsminute schien die Führung fällig durch Benjamin Nwatu, doch Nils Müller sorgte für eine Abseitsstellung.
Den Gastgebern war anzumerken, dass ihre letzten Begegnungen Spuren hinterlassen haben. Sie waren defensiv sehr anfällig, was die Stahl-Spieler zu nutzen wussten. Sie attackierten früh, zwangen die Concordia immer wieder zu Fehlpässen. In der 13. Minute brachte Sebastian Hoyer die Stahl-Fanecke zum ersten Mal zum Beben. Nwatu sorgte mit dem 2:0 (25.) für große Erleichterung, die Brandenburgliga rückte immer näher. Die Gäste hätten noch mehr für Nervenbalsam sorgen können, doch Hoyer, Müller und Nwatu vergaben ihre sehr guten Möglichkeiten. Auf der Gegenseite musste aber auch Stahl-Schlussmann Felix Baitz zweimal beherzt eingreifen, um seinen Kasten sauber zu halten.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs zogen sich die Brandenburger unverständlicherweise weit zurück. Die Platzherren nutzten die Räume, erspielten sich zwei gute Chancen, doch Baitz war auf dem Posten. Mit der ersten guten Offensivaktion nach der Pause war die Stahl-Elf gleich erfolgreich. Nils Müller tankte sich im gegnerischen Strafraum durch, umkurvte Torwart Daniel Meinert, der ihn foulte. Den Strafstoß verwandelte José Raimundo Silva Magalhaes zum 3:0. Damit waren auch die letzten Zweifel am Sieg vertrieben.
Nach etwas mehr als einer Stunde kamen Dominik Dawid Boettcher und Pavel Sachs für Müller und Timm Renner. Und die Wechsel zahlten sich aus. Während Sachs seine Gelegenheit vergab, traf Boettcher nach seinem energischen Antritt zum 4:0. Die Gäste erarbeiteten sich noch eine Menge an Möglichkeiten, auch weil die Concordia-Defensive keinen stabilen Eindruck hinterließ. Weitere Treffer sollten jedoch für die Stahl-Elf nicht fallen. Dafür hatten die Gastgeber in der 84. Minute noch ihr Erfolgserlebnis, Jonas Ehm traf zum 1:4-Endstand.
Mit dem Abpfiff steigerte sich noch die Laune der Stahl-Anhängerschaft. Lautstark wurde der Abschied aus der Landesliga mit einem friedlichen Platzsturm gefeiert. Befürchtungen zuvor, es könnte zu Ausfällen kommen, bestätigten sich nicht. Im Gegenteil, die Stahl-Fans verhielten sich vorbildlich, feierten mit der Mannschaft den lang ersehnten Aufstieg.
Lars Bauer, der sportliche Leiter der BSG Stahl, würdigte die Verdienste der Mannschaft, aber auch die der Übungsleiter: „Angefangen hat es mit Maik Aumann, der die entscheidende Basis gelegt hat, das Werk wurde von Aaron Müller fortgesetzt und nun mit Danny Gerlich und Alexander Tarnow vollendet. Jeder von ihnen hat eine Aktie am Aufstieg. Die Mannschaft ist über die Jahre gereift und hat es nun endlich verdienterweise geschafft aufzusteigen“.
Co-Trainer Alexander Tarnow lobte sein Team für diese eindrucksvolle Vorstellung in Waldsieversdorf: „Es hat die Vorgaben hervorragend umgesetzt. Vor dem Spiel habe ich den Spielern gesagt, die Tür zum Aufstieg ist weit aufgemacht. Nun sind wie durch, die Tür ist zu.“