Auf dem Papier war es ein Spitzenspiel in der Frauenfußball-Landesliga, der Tabellenvierte BSG Stahl Brandenburg empfing den Dritten, die SG Sieversdorf (22). Doch die Erwartungen haben sich nicht ganz erfüllt, teilweise agierten beide Mannschaften recht planlos.
Die Brandenburgerinnen hatten die größeren Spielanteile, doch Torgefahr strahlte die Elf in der ersten Hälfte nur selten aus. Livia Bauer versuchte es in der 12. Minute, stellte die SG-Torfrau Yasmine Niessner, aber vor keine echte Bewährungsprobe. Richtig gefährlich wurde es in der 26. Minute. Nach einem Eckball zog Jessica Finkbeiner ab, der Versuch wurde zur erneuten Ecke abgewehrt. Die bekamen die Gäste nicht geklärt und Finkbeiner setzte erfolgreich zum 1:0 nach. Wenig später hatte Vanessa Bürger Pech, dass ihr Freistoß hauchdünn am Ziel vorbei ging. So blieb es bei der knappen 1:0-Pausenführung.
In der Frühphase des zweiten Durchgangs hatten die Sieversdorferinnen ihre erste gute Möglichkeit des Spiels, doch Lena Luther (51.) verpasste freistehend das Tor. Es war aber ein Weckruf für die Gastgeberinnen. Praktisch im Gegenzug gab es eine Doppelchance zunächst durch Frieda Moderegger, die an der Torfrau scheiterte, beim Nachschuss Bürgers (54.) fehlte ein halber Meter. Nur eine Minute später versuchte es Bürger mit einem raffinierten Schuss von der Strafraumgrenze, der rechts am langen Pfosten vorbei ging. Im nächsten Angriff drang Marlen Wodtke über rechts in den Strafraum ein, ihr scharfer Schuss ging über die Latte.
Nach genau einer Stunde leitete Stahl-Torfrau Celina Pflanz einen sehenswerten Angriff ein. Sie klärte mit einem weiten Ball auf die linke Seite, knapp vor der Mittellinie auf Vanessa Bürger. Die ließ zwei Gegenspielerinnen stehen, marschierte auf Niessner zu, jagte aber den Ball knapp über die Latte. Damit war die beste Offensivphase der Stahl-Frauen erst einmal beendet. Sie hatten auch weiterhin mehr Ballbesitz, doch die Pässe kamen nicht an, so entstand null Torgefahr.
Zum Glück machten es die Gäste nicht besser. Eine Möglichkeit hatten sie noch in der Partie, aber die hatte es in sich. Erneut war es Luther, die mit einem 25 Meter-Freistoß Celina Pflanz herausforderte, den die Stahl-Torfrau (75.) gerade noch an die Latte lenken konnte. Wenig später dann die Entscheidung in diesem Spiel. Ein Freistoß von Finkbeiner ging an den linken Pfosten, Jette-Hedy Strehlau setzte nach und drückte das Leder zum 2:0 (76.) über die Linie. Danach tat sich nicht mehr viel auf dem Rasen, es blieb beim verdienten 2:0-Erfolg. Damit verdrängten die Brandenburgerinnen die Gäste wieder vom dritten Platz.
Co-Trainerin Janine Groth freute sich über den Sieg, übersah dabei aber nicht die Lücken im Spiel ihres Teams: „Gegenüber der Vorwoche, beim 2:2 gegen Turbine, stand unsere Defensive schon besser. Aber im Angriff ist noch Luft nach oben. Das muss vor allem im Halbfinale gegen Beelitz am 1. Mai viel besser werden.“
Die Generalprobe dafür haben die Stahl-Frauen schon am kommenden Sonntag (21. April), wenn sie auswärts bei der SG Blau-Weiß Beelitz antreten.