Mit dem SV Fortuna Magdeburg hatten sich die 1. Männer der BSG Stahl Brandenburg in ihrem letzten Testspiel vor dem am kommenden Samstag beginnenden Liga-Neustart einen echten Gradmesser gesucht. Der 14. der Verbandsliga in Sachsen-Anhalt verlangte dem Landesligisten alles ab, dennoch konnten sich die Brandenburger klar mit 3:0 durchsetzen.
Auch in dieser Partie probierte Trainer Aaron Müller Neues aus, setzte Justin Inter auf der linken Angriffsseite ein und brachte Adrian Jaskola in der Innenverteidigung. Für den Kapitän eine ungewohnte Rolle, in der er sich mit laufender Spielzeit immer besser einfügte. Nachdem er in der Anfangsphase noch versuchte seine Defensivaufgaben spielerisch zu lösen, was beinah zu einem Gegentor geführt hätte, wurde dann der Ball bei Bedarf auch kompromisslos aus der Gefahrenzone geschlagen. Zusammen mit Maximilian Glomm hielt er den Strafraum sauber. Für Trainer Müller wäre er auf dieser Position durchaus eine Option, vor dem Hintergrund, da Jonas Meyer wohl noch einige Zeit ausfällt.
Mit aktuell 9 Gegentoren ist die Defensive ohnehin nicht das größte Sorgenkind bei der BSG Stahl. Eher die mangelnde Toreffektivität bereitete den Verantwortlichen Kopfzerbrechen. Doch da scheinen sie fündig geworden zu sein. Unter der Woche wurde der Brasilianer Diego Lima De Mello verpflichtet, der zuletzt bei Berlin Türkspor in Diensten war. Er ist durchsetzungsstark, fackelt nicht lang beim Abschluss, hat aber auch ein Auge für freie Mitspieler. Anfang der ersten Hälfte bediente er den durchstartenden Jonas Günther mit einem feinen Pass kurz hinter der Mittellinie, der aber am Fortuna-Keeper scheiterte.
Nah dran am Führungstreffer war Luca Benedict Köhn, der aus 18 Metern nur das rechte Tordreieck (9.) streifte. Justin Inter besaß ebenfalls eine gute Möglichkeit, der freistehend den Gästetorwart nicht überwinden konnte. Das gelang Erik Sauer in der 14. Minute nach einem Eckball aus dem Gewühl heraus, als er gedankenschnell den Ball ins rechte Toreck schoss.
Zu Beginn der zweiten Hälfte entwickelten die Magdeburger mehr Druck, schnürten die Gastgeber in ihre Hälfte ein. Doch die kompakte Abwehr stand stabil, ließ in dieser Drangphase keine echte Torchance zu. Dann schlug die Stahl-Elf nach einer Stunde eiskalt zu. Mit ihrer ersten Torannäherung im zweiten Abschnitt erhöhten sie auf 2:0. Lima De Mello bekam das Leder in 18 Meter Entfernung, er nahm Maß und traf unhaltbar ins rechte obere Eck.
Damit hatten sie die Magdeburger geknackt. Die Gäste kamen zwar im Laufe des Spiels noch zu zwei Gelegenheiten die Felix Baitz klasse meisterte, die klareren Möglichkeiten erspielten sich jedoch die Stahl-Fußballer. Sebastian Hoyer, der eingewechselte Leon Sitz, der nach einer tollen Vorarbeit von Inter, direkt abschloss, aber am Torhüter scheiterte, Glomm oder De Mello hatten den dritten Treffer auf dem Fuß. Der fiel schließlich in der 82. Minute durch den Neuzugang. Er wurde auf der linken Strafraumseite freigespielt und jagte das Leder mit einem wuchtigen Schuss in den langen Winkel.
Nicht nur über den 3:0-Endstand, auch über das Zustandekommen zeigte sich Trainer Aaron Müller zufrieden: „Wir haben heute noch einmal einiges ausprobiert, wie Jaskola auf die Innenverteidigerposition. Nicht nur dies hat gut geklappt. Alle Spieler haben gezeigt, das mit ihnen zu rechnen ist. Wir haben uns weiter entwickelt.“
Angetan waren die Fans vom Auftritt Lima De Mellos, er könnte das Mosaiksteinchen sein, was zuletzt der Mannschaft gefehlt hatte. Überzeugt hat aber auch der zweite Neuzugang unter der Woche, Elias Große. Er zeigte auf der linken Abwehrseite einen beherzten Auftritt. Sollte die Stahl-Elf am kommenden Samstag (10. Februar/14 Uhr) eine ähnliche starke Leistung beim aktuellen Tabellenführer BSC Fortuna Glienicke zeigen, muss dem Fan nicht bang werden. Natürlich