Nichts ist schlimmer für einen Fußballer als eine lange Auswärtsfahrt mit einer Niederlage abzuschließen. Dem sind die Spieler der BSG Stahl Brandenburg ausgewichen, konnten nach dem 3:0-Erfolg beim FC Schwedt 03 entspannt die Kilometer in die Havelstadt zurücklegen.
Allerdings mussten sie sich für diesen Sieg gewaltig strecken. Die Brandenburger kamen zwar gut in die Partie, doch nach einer Viertelstunde geriet der „Motor ins Stottern“. Viele Unterbrechungen ließen den Spielfluss versiegen, von einem konstruktiven Aufbau war bei den Gästen nicht viel zu sehen. Nach einer halbwegs guten Aktion in der Anfangsphase hatte kurz vor der Pause Sebastian Hoyer eine gute Möglichkeit, die knapp ihr Ziel verfehlte. Da waren die Schwedter nach einem Eckball schon näher an der Führung dran, der Abschluss landete an der Latte.
In der Kabine beschwor Stahl-Trainer Aaron Müller seine Mannschaft das Tempo zu forcieren und mit mehr Läufen in die Tiefe zu agieren, um die gegnerische Abwehr in Schwierigkeiten zu bringen. Dies setzte die Elf auch um, sorgte mit einem druckvollen Auftritt, dass die Schwedter im zweiten Durchgang ohne Torchance blieben. Nach einer Stunde plante der Coach einen Vierfachwechsel um mit frischen Kräften noch mehr Druck aufzubauen. Die Möglichkeit dazu ergab sich in der 61. Minute mit dem Führungstreffer durch Marvin Krause. Bevor er das Feld verließ schloss er eine Kombination, nach tollen Ballgewinn im Mittelfeld, erfolgreich ab.
Nur zwei Minuten später eine ähnliche Szene. Die gerade hineingekommenen Timm Renner und Diego Lima De Mello bedienten José Raimundo Silva Magalhaes, der zum 2:0 abschloss. Für die Gastgeber war es wie ein Genickschlag, von dem sie sich nicht mehr erholten. Jetzt stürmte nur noch eine Mannschaft und das war die der BSG Stahl. In der 75. Minute ging es wieder einmal viel zu schnell für die Gastgeber und der enteilte Renner traf zum 3:0.
Erfreulich, dass sich die Gäste damit nicht zufriedengaben, sie bestürmten weiter den Schwedter Kasten. Doch weder Renner, noch Hoyer oder Elias Große hatten das nötige Glück bei ihren Abschlüssen, wie auch Adrian Jaskola, dessen Kopfball nur denkbar knapp vorbeiging. Allerdings wären weitere Treffer wohl ein wenig zu viel des Guten gewesen, der 3:0-Endstand gab das Kräfteverhältnis auf dem Feld gut wieder.
Das Fazit von Trainer Aaron Müller fiel dementsprechend aus: „Nach der guten Anfangsphase war etwas der Wurm drin. Aufgrund der deutlichen Steigerung nach der Pause ging der Sieg in Ordnung. Auch wenn es noch mehr Chancen gab, mit dem 3:0 sollten wir zufrieden sein.“
Damit kommt es am 3. Spieltag zu einem echten Spitzenspiel im Stadion am Quenz. Am 14. September empfängt der Tabellenzweite, die BSG Stahl, den Dritten, den BSC Fortuna Glienicke. Beide Teams gehörten in der Vergangenheit stets zum Favoritenkreis um den Aufstieg. Die Zeit bis dahin wird Trainer Müller nutzen, um in den Trainingseinheiten die Abläufe zwischen den Spielern noch weiter zu optimieren.