1. Herren

15. Juli 2024

Klassenunterschied kaum erkennbar

712 Zuschauer sahen am gestrigen Samstag das erste Testspiel der BSG Stahl Brandenburg in der Vorbereitung auf die Saison 2024/25. Im Stadion am Quenz gastierte kein Geringerer als der Regionalligist Chemnitzer FC. Während die Sachsen schon weit in ihrer Vorbereitung fortgeschritten sind, sie starten am 25. Juli in ihre Saison, lagen hinter den Brandenburgern erst vier Trainingstage. Nur am Freitag gab Trainer Aaron Müller seinen Spielern frei, um „frische Beine“ für die Vorbereitungspartie zu haben.

Bevor es Ernst wurde auf dem Rasen, gab es noch einen „bewegenden Moment“, wie es Stadionsprecher Volker Lobs formulierte. Alexander Tarnow, der seit 1992 Mitglied bei der BSG Stahl ist, wurde aus seiner aktiven Laufbahn verabschiedet. In 17 Spielzeiten lief er für die 1. Männer auf, absolvierte 361 Spiele und erzielte 111 Tore. Dafür gab es ein großes Dankeschön vom Verein, in Person von Friedhelm Ostendorf und Oliver Gühne. Die Anhängerschaft würdigte ihr Idol mit einem überlebensgroßen Trikot und einer kleinen Pyroshow.

Viele Trainer präferieren in ihren Planungen für die Testspiele eine Steigerung der Gegner. Mit dem scheinbar leichtesten Konkurrenten zu beginnen, um dann zum Abschluss einen echten Härtetest zu bestreiten. Dies ist in diesem Jahr auf keinen Fall so bei der Stahl-Elf. Sie hatte gleich zu Beginn den schwersten Brocken. Für Trainer Müller jedoch kein Handicap: „So konnte ich sehen, wie die Spieler läuferisch drauf waren.“ Und dies war die Überraschung, es war kein Leistungsabfall gegenüber dem drei Klassen höher spielenden Gegner zu erkennen, der sich zudem in der Endphase seiner Vorbereitung befand. Die Stahl-Spieler müssen sich in ihrer Sommerpause an die Trainingspläne gehalten haben, konditionell befanden sie sich auf der Höhe.

Die Chemnitzer hatten vom Anpfiff an mehr Ballbesitz, fanden aber kaum Lücken in dem Abwehrriegel, dem sie sich ab der Mittellinie gegenübersahen. Natürlich verzeichneten die Gäste auch Abschlüsse, aber nur wenige versprachen echte Torgefahr. In der 8. Minute musste Stahl-Schlussmann Felix Baitz zum ersten Mal eingreifen, als Elias Große einen Schuss aus spitzem Winkel noch leicht abfälschte. Kurz vor der Pause entschärfte er (43.) noch einen Schuss aus 16 Meter, bei einer anderen CFC-Chance (28.) musste er nicht eingreifen, der Versuch aus 18 Meter ging über das Tor.

Die Gastgeber kamen ebenfalls zu Möglichkeiten und die hatten in der ersten Hälfte eine deutlich höhere Qualität. In der 18. Minute leitete Große aus der Abwehr den Angriff über Sebastian Hoyer ein. Der lief in Richtung Gästestrafraum, tanzte kurz davor seinen Gegenspieler aus und bediente den Neuzugang José Raimundo Silva Magalhaes, der aus halbrechter Position den Chemnitzer Torwart Daniel Adamczyk zu einer Parade zwang. Laut wurde es auf den Rängen als Erik Sauer (37.) sich den Ball eroberte, in Richtung CFC-Tor eilte, aber dann doch weit den Kasten verfehlte. Mit dem Halbzeitpfiff dann die beste Stahl-Chance. Sauer schickte den schnellen Sebastian Hoyer, der im Sechzehner den Ball nicht unter Kontrolle bekam, ihn aber noch zu Maksymilian Boczek brachte. Der passte auf Silva Magalhaes, dessen Schuss von der Strafraumgrenze die Lattenoberkante touchierte.

Eine fast identische Situation zu Beginn der zweiten Hälfte für die Gäste. Ausgangspunkt war ein leichtsinniger Ballverlust von Maximilian Glomm, das Leder landete bei Artur Mergel, der aus 20 Meter ebenfalls nur die Lattenoberkante (47.) traf. Wenig später dann die Riesenmöglichkeit für Glomm. Nach einer Ecke von Timm Renner stieg er hoch, seinen schulmäßigen Kopfball lenkte David Wunsch reaktionsschnell über die Latte (53.). Für die Brandenburger war es die letzte gute Gelegenheit in der Partie.

Dies bedeutete aber nicht, dass sie nun komplett vom Regionalligisten beherrscht wurden. Der hatte zwar weiterhin mehr Spielanteile, doch Torchancen erspielte er sich nicht reihenweise. Nach einer Stunde unterschätzte Baitz einen Eckball, der lange Ephraim Eskele war zu überrascht, verfehlte das leere Tor. Nur zwei Minuten später machte Baitz seinen Fehler wieder gut, als er aus nächster Nähe gegen Manuel Reuter parierte, den Abpraller köpfte der Angreifer über das Tor. In der 72. Minute gab es nochmals eine Schrecksekunde. Ein Freistoß der CFC-Elf schien schon bereinigt, da kam der Ball nochmals zu einem Chemnitzer, dessen Versuch an die Latte krachte. Die letzte Gelegenheit der Gäste entschärfte Baitz in der 85. Minute gegen Nils Linsek.

Das Remis hatte sich die Stahl-Elf redlich verdient. Die Gäste hatten zwar nach der Pause ein Chancenplus, doch wenn man bedenkt, wie weit sie in der Vorbereitung waren und die Mannschaft drei Klassen höher angesiedelt ist, durften sich die Brandenburger als „moralischen Sieger“ fühlen. Für die Gäste war es nach sechs Erfolgen in ihren Testspielen das erste Unentschieden. Trainer Aaron Müller zeigte sich dementsprechend gut gelaunt: „Zum Auftakt haben wir das schon sehr gut gemacht. Wenn man bedenkt, dass uns mit Adrian Jaskola, Jonas Meyer und Neuzugang Yannik Hartmann drei Spieler aus der Abwehr fehlten, sah es schon sehr ordentlich aus.“

Am kommenden Dienstag (16. Juli/19.30 Uhr) testen die Brandenburger beim FSV Babelsberg 74 und am nächsten Samstag (20. Juli/13.30 Uhr) beim SSV 80 Gardelegen.

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