Für Lars Bauer, Trainer der 2. Männer der BSG Stahl Brandenburg, hagelte es vor der Auswärtspartie bei den Potsdamer Kickers Absagen seiner Spieler aus den unterschiedlichsten Gründen. Zum Glück gab es bei der Landesligatruppe einige Fußballer die Spielpraxis benötigten, so konnte er Adrian Jordanov, Pascal Karaterzi, Maksymilian Boczek und Martin Otto einsetzen. Hinzu kamen noch einige A-Junioren. Dass diese Formation nicht eingespielt war, zeigte sich in der Anfangsphase in allen Mannschaftsteilen.
So führte in der 13. Minute ein Ballverlust im Spielaufbau zu einem guten Konter der Platzherren, den Justin Bieneck zum 1:0 abschloss. Da gab es für Torhüter Andy Schmidt, der für den verhinderten Ole Wendt zwischen den Pfosten stand, nichts zu halten. Mitte der ersten Hälfte hatten die Brandenburger Glück. Die Kickers (23.) bejubelten schon ihren zweiten Treffer, doch der Schiedsrichter entschied auf Abseits.
Es war aber quasi der Weckruf für die Stahl-Elf. Sie übernahm nun das Geschehen auf dem Platz, spielte sich durch kluges Passspiel immer wieder rasch nach vorn. Allerdings waren die Gastgeber in der Defensive wachsam, immer wieder verhinderte ein Fuß, ein Bein oder ein anderes Körperteil das Zuspiel zu einem Brandenburger. Als sich dann aber einmal Pavel Sachs durchsetzte und den freistehenden Leonard Koppe bediente, setzte der Stürmer seinen Schuss zu hoch an. So ging es mit dem knappen Rückstand in die Kabine.
Auch nach dem Seitenwechsel war es im Prinzip ein Spiel auf ein Tor. Der 40-jährige Schmidt musste noch einmal sein Können als Torwart zeigen, ansonsten ging es nur in Richtung Kickers-Strafraum. Mit präzisen, flachen Pässen und Prellbällen kombinierten sich die Gäste in den Sechzehner. „Wir hatten gefühlt 15 Ecken, doch die Potsdamer bekamen irgendwie immer einen Haxen dazwischen“, sagte nach Spielschluss Trainer Bauer. Doch kurz vor dem Abpfiff belohnten sich die Brandenburger für ihr Engagement. Nach einer Ecke von Sachs stieg Koppe am höchsten und erzielte das mehr als verdiente 1:1 (93.).
Mit dem Ergebnis zeigte sich Lars Bauer auch sehr zufrieden: „Selbst, wenn wir verloren hätten – was wir natürlich nie wollen -, hätte ich mich über den Auftritt meiner Mannschaft gefreut. Denn sie hat guten Fußball gespielt, nachdem sie sich gefunden hatte.“
Für das Heimspiel am nächsten Sonntag (24. März/14;00 Uhr) gegen den SV Falkensee-Finkenkrug II erwartet der Stahl-Trainer wieder einige Akteure zurück, die in Potsdam gefehlt hatten. Mit einem Sieg könnte man einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt tätigen.