Beim „Angstgegner“ FSV Babelsberg 74 hat unsere 1.Mannschaft am Samstag nichts anbrennen lassen, trat den Rückweg mit einem hochverdienten 1:0-Erfolg an. Es war jedoch ein hartes Stück Arbeit für unsere Mannschaft, denn die Gastgeber taten alles für ihr Ziel, möglichst ein Unentschieden beim Abpfiff zu erreichen.
Die Babelsberger hatten knapp hinter der Mittellinie einen ersten Abwehrriegel aufgebaut. Doch da unsere Spieler im Gegensatz zur Vorwoche nicht mehr so viel mit dem Ball liefen, sondern ihn rascher zirkulieren ließen, kamen sie dennoch zügig an den gegnerischen Strafraum heran. Da drin wurde es aber richtig eng, mit „Mann und Maus“ verteidigten die Platzherren ihren Sechzehner. Den ersten Akzent setzte Jonas Günther in der 9. Minute per Fallrückzieher, der aber nicht sein Ziel fand. Knapper war der Versuch Erik Sauers kurz darauf, der es aus 18 Metern probierte. Da im FSV-Strafraum viel zu viele Beine den Weg versperrten, versuchten wir es immer wieder aus der Entfernung. Kein schlechtes Mittel.
In der 17. Minute bejubelte die Stahl-Mannschaft voreilig ihre Führung. Jonas Meyer strebte nach Ballgewinn im Mittelfeld in Richtung Grundlinie, passte auf den mitgelaufenen Timm Renner, der den Fuß hinhielt und traf. Doch augenblicklich ging die Fahne hoch, der Assistent hatte eine Abseitsposition erkannt. Wenig später zog Günther kurz vor dem Sechzehner ab, FSV-Torwart Alexander Sterz (21.) rettete mit einem tollen Reflex. Für eine Viertelstunde gab es dann erst einmal Ruhe vor dem Babelsberger Kasten, da es extrem schwer für die Gäste wurde eine Lücke in dem dichten Abwehrverbund zu finden.
In der 37. Minute schien die Führung der Brandenburger fällig. Nach einer Ecke von Meyer kam der Ball zu Günther, der aus zehn Meter nicht lang fackelte, doch sein Geschoss entschärfte Sterz sensationell. Glück hatte der Schlussmann dann in der 41. Minute. Nach einem Freistoß von Marvin Krause von der linken Seite segelte der Ball durch den Strafraum, ob ihn einer berührt hatte, war nicht auszumachen, aber er wurde gerade noch vor der Torlinie geklärt. So ging es mit einem schmeichelhaften 0:0 für die Babelsberger in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel benötigte unsere Elf zehn Minuten, für ihre nächste gute Torchance. Luca Benedict Köhn war zu einem Solo angetreten, ließ seine Gegenspieler stehen, scheiterte lediglich an Sterz, der zur Ecke klärte. Aus diesem Eckball entwickelte sich eine Kontergelegenheit für die Gastgeber. Kurz hinter der Mittellinie traf der nacheilende Krause (58.) den Babelsberger von hinten oberhalb des Knöchels, was die Rote Karte nach sich zog. Seine Aktion war überzogen, denn es waren Mitspieler in der Nähe, die noch hätten eingreifen können.
Trotz der Überzahl hielten die Babelsberger an ihrer Mauertaktik fest. Nun schienen sie ihrem Plan, den einen Punkt zu verbuchen, noch näher zu sein. Bei den Gästen wurde in der Abwehr auf Dreierkette umgestellt, es sollte auf keinen Fall, das 0:0 verteidigt werden. Unsere Mannschaft wollte nach den zwei deprimierenden Unentschieden gegen den FSV in der Vorsaison, nun als Sieger vom Platz gehen. Dieses Unterfangen, man kann es nicht oft genug betonen, war aber gegen einen so defensiv eingestellten Kontrahenten schwer umzusetzen. Pascal Karaterzi war in der 69. Minute nah dran, seinen 18-Meter-Schuss hielt jedoch Sterz. Eine Minute später musste er sich aber geschlagen geben. Jonas Günther setzte sich links prima bis zur Grundlinie durch, passte scharf vor den FSV-Kasten, wo Sauer energisch den Fuß zum 1:0 hinhielt.
Jetzt wurden die Platzherren mutiger. Sie griffen früher an, setzten die Brandenburger unter Druck. Und hätten beinah Erfolg gehabt. Vorausgegangen war ein Missverständnis zwischen Meyer und Felix Baitz, der zwar „Leo“ rief, doch Meyer nahm den Ball, spielte ihn zu einem vermeintlichen Mitspieler, der aber dort nicht stand. Mit einem Sprint klärte Baitz (72.) gerade noch die knifflige Szene. Dies war sein erster ernst zu nehmender Einsatz. Sein zweiter folgte in der 88. Minute, als er gegen Nico Zanin bravourös rettete. In der 80. Minute hatte Moritz Göring noch einen gefährlichen Abschluss, mehr Möglichkeiten hatten die Babelsberger nicht zu verzeichnen. Auch weil die Gäste trotz der, inklusive Nachspielzeit, 40minütigen Unterzahl mit viel Laufbereitschaft dagegenhielten.
„Es war ein hartes Stück Arbeit. Diesmal hatten wir das Momentum auf unserer Seite, als wir nach der Hinausstellung doch noch das Tor erzielten. Aber es war ein hochverdienter Sieg, Glückwunsch an meine Mannschaft“, so Cheftrainer Maik Aumann nach dem Abpfiff. Und wie wichtig dieser Erfolg an diesem 6. Spieltag war, zeigten die anderen Ergebnisse. Die Stahl-Elf bleibt zwar auf dem 5. Platz, doch nach dem Remis von Zepernick und der Niederlage des BSC Fortuna Glienicke sind die Teams näher zusammengerückt. Einzig Altlüdersdorf hat bislang mit 18 Zählern die maximale Punkteausbeute.