In einem Nachholspiel (15. Spieltag) besiegte die BSG Stahl Brandenburg am Sonnabend den Aufsteiger Blau-Gelb Falkensee auf dem Kunstrasenplatz an der Massowburg klar mit 4:0. Damit verteidigten die Brandenburger ihre Tabellenführung und sind gewappnet für die beiden kommenden Spitzenspiele. Am kommenden Samstag (24. Februar) ist zum offiziellen Rückrundenauftakt Einheit Zepernick zu Gast, eine Woche darauf geht es nach Neustadt.
Gegen die Falkenseer benötigten die Stahl-Spieler eine gewisse Anlaufzeit. Die erste gute Chance des Spiels besaßen dann auch die Gäste nach einer Viertelstunde. Max-Bennet Säger wurde ausgespielt und bei dem Schuss des Gästestürmers musste sich Torhüter Felix Baitz ganz lang machen, um den Einschlag zu verhindern. Ansonsten bekam der Schlussmann nicht viel zu tun, musste aber stets wachsam sein, da die Blau-Gelben sich nicht nur hinten hineinstellten.
Kurz nach dem „Wachmacher“ hatten dann die Platzherren ihre Möglichkeiten. Nach einer Ecke von rechts stieg Maximilian Glomm am höchsten, doch sein Kopfball ging nur ganz knapp am linken Toreck (18.) vorbei. Nur zwei Minuten später setzte sich Justin Inter auf der linken Seite durch, bediente Diego Lima De Mello, der sofort abzog, aber in Torhüter Pascal Stahl seinen Meister fand. Nach einer halben Stunde passte Timm Renner im Strafraum auf Säger, der im letzten Moment geblockt wurde.
Die Führung für die Brandenburger „lag in der Luft“ und sie sollte tatsächlich kurz darauf fallen. Renner (32.) wurde kurz vor dem Tor gleich durch zwei Verteidiger attackiert, der Schiedsrichter zögerte keine Sekunde, entschied auf Elfmeter. Den verwandelte Lima De Mello aufreizend sicher zum 1:0. Nur wenig später hatte Renner das 2:0 auf dem Fuß, doch in Rücklage ging sein Versuch drüber. Kurz vor der Pause sahen die 221 Zuschauer zwei weitere Gelegenheiten der Gastgeber. In der 42. Minute fehlten Lima De Mello bei seinem Schuss von der Strafraumgrenze nur ein paar Zentimeter zum zweiten Tor. Dies besorgte in der Nachspielzeit Luca Benedict Köhn, der auf der linken Seite steil geschickt wurde und sein Heber ging vom rechten Innenpfosten ins Tor.
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel fiel die endgültige Entscheidung. Timm Renner ließ im Sechzehner erneut seinen Gegenspieler stehen, der ihn dann nur regelwidrig stoppte. Es gab erneut Strafstoß und erneut verwandelte Lima De Mello (47.) überlegt, schickte den Torhüter in die falsche Ecke. Für Renner war es ein merkwürdiger Tag. Er holt zwar die beiden Elfmetertore heraus, doch bei seinen eigenen Abschlüssen fehlte ihm das nötige Glück. In der 70. Minute konnte er zum Beispiel im Eins-gegen-Eins den Gästetorwart Stahl nicht überwinden.
Zu diesem Zeitpunkt hatten die Brandenburger ihre Führung bereits auf 4:0 ausgebaut. Inter setzte sich in der 53. Minute wieder einmal energisch auf der linken Seite durch, flankte scharf vor das Tor, wo ein Falkenseer den Ball mit voller Wucht in die Maschen drosch. So erhielt Justin Inter auch seinen Assists-Punkt. Kurz darauf schien sogar das 5:0 fällig, als Jonas Günther Lima De Mello in Szene setzte, doch erneut fehlten nur Zentimeter.
In der Schlussviertelstunde sorgten noch zwei Szenen für Aufsehen. Einmal versuchte es Günther (78.) von knapp hinter der Mittellinie aus, als er sah, dass Torwart Stahl zu weit vor seinem Kasten stand, doch sein Versuch landete auf dem hinteren Tornetz. Und kurz vor dem Ende passte Günther von links flach vor das Tor, der Falkenseer Verteidiger nahm gerade noch sein Fuß aus der Schussbahn, so dass Nicholas Engel zu überrascht war, noch an den Ball zu kommen, der ihm dann versprang.
Am Ende feierten die Stahl-Spieler ein zweites 4:0 in Serie, in der Vorwoche kehrten sie bereits mit dem gleichen Ergebnis aus Glienicke zurück. Und wie in der Vorwoche lief es für die Stahl-Mannschaft nicht über die gesamten 90 Minuten rund. Mit mehr Tempo und Bewegung hätte sie größere Lücken in die Falkenseer Abwehr reißen können. Aber man kann auch ein altes Sprichwort bemühen: „Ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss.“ Soll heißen, warum Kräfte verschleißen, wenn man den Gegner sicher beherrscht. Denn am verdienten Sieg gab es keinerlei Zweifel, bei mehr Konzentration und Glück hätte er halt höher ausfallen können. Wie auch schon in der Vorwoche in Glienicke.
Bei Trainer Aaron Müller herrschte auch mehr die Zufriedenheit vor: „Der zweite Sieg, wieder zu Null und wieder vier Tore erzielt. Wir sind gut ins neue Jahr gestartet, in Hinblick auf die jetzt kommenden Spiele taten die Erfolge gut. Sicherlich ist noch Luft nach oben, aber das ist auch gut so.“ Zumal mit dem kurzfristigen Ausfall von Leon Sitz, der sich im Abschlusstraining eine Zerrung zuzog, ein wichtiger Kreativspieler ausfiel.