1. Frauen

13. November 2023

Pokalkrimi im Stahl-Stadion

Das Achtelfinal-Pokalspiel zwischen unserer Frauenmannschaft und dem SV Grün-Weiß Brieselang hat das gehalten, was sich die Fußballfans versprochen hatten. Zwei Mannschaften, die sich nichts schenkten, die anspruchsvolle Fußballkost boten und die Entscheidung über das Weiterkommen musste im Elfmeterschießen fallen.

Besser in die Partie fand unsere Mannschaft. Bereits in der 3. Minute schickte Tanja Lehmann mit einem weiten Pass Marlen Wodtke auf der linken Seite. Ihre präzise Vorlage verwandelte Jette-Hedy Strehlau kompromisslos. Die Gastgeber agierten vom Anpfiff an mit einer großen Entschlossenheit, kämpften um jeden Ball. Daraus resultierte auch das 2:0 in der 12. Minute. Nach einer scheinbar geklärten Ecke eroberte sich Wodtke den Ball in Höhe der Strafraumgrenze und zog schnell ab.

Die Gegentreffer zeigte Wirkung beim Tabellenführer der Landesliga. Die Gäste bemühten sich zwar umgehend um eine Resultatsverbesserung, doch bis auf einen Pfostentreffer (15.) sprang nichts heraus. Die Gastgeberinnen setzten ihren Matchplan konzentriert um. Sie störten den Gegner bei der Ballannahme, griffen immer wieder über die schnellen Außen an, so dass die Grün-Weißen nicht ihr eigenes gefährliches Offensivspiel aufziehen konnten. Sie kamen zwar zu Abschlüssen, ohne die Stahl-Torfrau Faye Riedel vor allzu große Probleme zu stellen. So ging es mit einer verdienten 2:0-Führung in die Kabine.

Dort gab es für Trainer Sebastian Fräsdorf keinen Punkt der Kritik, er bemerkte aber eine gewisse Selbstzufriedenheit: „Einige Spielerinnen klatschen sich schon ab, als ob die Partie schon entschieden wäre.“ Das muss in der Kabine von Brieselang ganz anders ausgesehen haben. Trainer Sven Thoß schien die richtigen Worte gefunden zu haben, denn seine Mannschaft präsentierte sich nach dem Wiederanpfiff mit einem anderen Gesicht. Bereits in der 47. Minute musste sich Riedel gehörig strecken, um das Leder noch aus dem linken unteren Eck zu wischen.

Die Partie verlagerte sich peu à peu in die Hälfte der Gastgeberinnen. In der 50. Minute gab es noch einen Schuss von Jessica Finkbeiner, der um zwei Meter vorbei ging, das war das letzte Lebenszeichen der Stahl-Offensive für lange Zeit. Bis zur 60. Minute konnten die Brandenburgerinnen die Gäste vom eigenen Kasten fernhalten, dann häuften sich die guten Möglichkeiten für die Grün-Weißen. Sie wurden aber auch geradezu eingeladen, da die Stahl-Frauen sehr „luftig“ verteidigten. Zunächst hatten sie noch Glück, da Nicole Hansen (61.) zu hoch zielte und Riedel (66.) toll gegen Sandra Wiegand parierte.

Aber ausgerechnet die souveräne Torfrau Riedel, ermöglichte es den Kontrahenten wieder ins Spiel zurückzufinden. Nach einem Freistoß berechnete sie das Leder komplett falsch, griff daneben und Franziska Kühn „bedankte“ sich mit dem 1:2 (69.). Von den Stahl-Frauen kam keinerlei Entlastung mehr, die Abwehr geriet stark unter Druck. In der 78. Minute musste die BSG-Bank tief durchatmen, als Wiegand nur knapp am linken Pfosten vorbei zielte. Das Unheil ereilte die Gastgeberinnen in der Nachspielzeit. Finkbeiner rutschte ohne Fremdeinwirkung 25 Meter vor dem eigenen Tor weg. So war der Weg frei für Nicole Hansen, die mit einem strammen Schuss zum 2:2 die Verlängerung erzwang.

In der Zusatzzeit tat sich über weite Strecken in den Strafräumen nicht viel. Man merkte beiden Teams an, dass die Partie „Körner gekostet hat“. Erst in der Schlussphase ergaben sich Chancen. In der 117. Minute probierte es Wodtke aus 20 Meter, doch Torfrau Janine Loris hielt mühelos. Im Gegenzug ging das Leder knapp oben rechts vorbei. Die beste Möglichkeit zur Entscheidung vergab Lisa Eichler als sie freistehend am linken Pfosten vorbei köpfte.

Um das packende Pokaldrama komplett zu machen, ging es ins Elfmeterschießen. Zweimal gingen bisher beide Teams in diese Variante und zweimal setzten sich die Stahl-Frauen durch. Daran sollte sich auch nach der dritten Auflage nichts ändern. Livia Bauer, Finkbeiner trafen zunächst für die BSG Stahl, nachdem Strehlau einmal an Loris scheiterte. Doch die Brieselangerinnen trafen nur einmal und setzten drei weitere Versuche daneben. So hatte Lehmann die große Chance zur Entscheidung und verwandelte sicher ins rechte untere Eck.

Danach pure Freude, die Elfmeterschützin wurde „begraben“ unter ihren Teamkolleginnen. Zusammen mit den Stahl-Fans feierten die Spielerinnen diesen Pokalcoup. Trainer Fräsdorf war ebenfalls überwältigt, fand dann doch aber noch ein paar Worte zum Erfolg: „Ich habe eine überragende erste Hälfte gesehen, mit einer verdienten Führung. Im zweiten Durchgang haben wir die Kontrolle abgegeben, Brieselang erkämpfte sich die Verlängerung, die wir auch nur Dank Faye Riedel erreicht haben. Sie hat uns im Spiel behalten. Unser Ziel war dann das Elfmeterschießen, was wir im Training geübt hatten. Wir sind überglücklich über das Weiterkommen, die Partie hätte aber auch andersherum enden können.“

Erleichterung auch bei Faye Riedel, die beinah zur tragischen Heldin geworden wäre. Angesprochen auf ihren Patzer in der 69. Minute, ob ihr nun ein „Stein vom Herzen gerollt ist“, lautete die Antwort: „Eine ganze Mauer.“

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