Souverän lösten die Fußballerinnen der BSG Stahl Brandenburg ihre Aufgabe im Landespokal beim Landesklassenvertreter FSV Veritas Wittenberge/Breese. Beim 12:0 ließen sie dem Kontrahenten nicht den Hauch einer Chance. Obwohl die Brandenburgerinnen zu Beginn noch auf „Power-Fußball“ verzichteten, sorgten sie mit druckvollem Spiel, dass die Gastgeberinnen nie ihren Rhythmus fanden.
Zweimal konnten die Veritas-Damen in der ersten Hälfte den Gäste-Abwehrblock durchdringen, doch sie scheiterten jeweils an der Torfrau Anna Krusemark, die im Eins-gegen-Eins, nicht zu bezwingen war. Ansonsten spielte sich das Geschehen in der Hälfte der Gastgeberinnen ab. Es dauerte aber etwas mehr als eine halbe Stunde ehe der Titelverteidiger in Führung ging. Frieda Moderegger sprintete auf ihrer Seite in Richtung Grundlinie, passte in die Mitte, wo Vanessa Bürger gekonnt vollendete (33.). Das 2:0 in der 43. Minute war fast eine Kopie des ersten Treffers. Und in der Nachspielzeit machte Bürger ihren Hattrick perfekt. Diesmal profitierte sie von einem präzisen, langen Pass von Jessica Finkbeiner, den die nicht immer gut leitende Schiedsrichterin diesmal nicht als Abseits wertete.
Was immer sich die Veritas-Damen für den zweiten Durchgang vorgenommen hatten, die Gäste machte dem gleich mit dem Wiederanpfiff ein Strich durch die Rechnung. Wieder war es Moderegger, die die Vorlage gab, doch diesmal schloss Elaine Riedel (46.) ab, die in der 34. Minute für die verletzte Amy Lemme auf den Platz kam. Nur kurz nach dem 4:0 erhöhte Livia Bauer auf 5:0 (49.). Dies sorgte für einigen Frust bei den Wittenbergerinnen, die sich häufig nur noch mit unfairen Mitteln zu helfen wussten, was von der Schiedsrichterin nicht immer unterbunden wurde.
Mit dem klaren Vorsprung im Rücken brachte das Trainerteam in der 53. Minute mit Nathalie Säger, Elisa Weyand und Stella-Fabienne Hobert frische Kräfte. Weyand sollte eigentlich in der Start-Elf sein, doch ein langer Stau verhinderte ihre rechtzeitige Ankunft. Die Wechsel taten dem Offensivdrang der Stahl-Frauen keinen Abbruch. Nach einem Einwurf kam Säger an den Ball, sie fackelte nicht lang und markierte das 6:0 (58.). Kurz darauf verließ die gerade erst eingewechselte Hobert das Feld, nach einem überharten Einstieg, und die bereits ausgewechselte Marlen Wodtke musste wieder ran.
Die harte Spielweise schüchterte die Brandenburgerinnen aber nicht ein, sondern stachelte sie eher noch an. In der 70. Minute bediente Anja Seelhoff ihre Teamkollegin Wodtke, die den 7:0-Zwischenstand erzielte. Aber die Stahl-Elf hatte noch längst nicht genug. In der 80. und 85. Minute legten Säger und Seelhoff zum 9:0 nach und selbst in der Nachspielzeit war der Torhunger noch nicht gestillt. Wodtke (90.+1), Säger (90.+2) und Seelhoff (90.+4) schraubten das Endergebnis noch auf 12:0 hoch. Es war die Bestrafung für die vielen Nickligkeiten der Gastgeberinnen.
Trainer Sebastian Fräsdorf, der an diesem Sonntag frisch aus dem Urlaub zu dem Pokalspiel kam, sah einen überzeugenden Auftritt seiner Mannschaft: „Wir hatten keine Ahnung vom Gegner und nach dem wir ihn uns ein paar Minuten angeschaut hatten, bestimmten wir klar das Geschehen. Im zweiten Durchgang konnten wir sogar eine Schippe drauflegen. Der einzige Wermutstropfen sind die Verletzungen von Amy Lemme und Stella Hobert. Wir haben heute gezeigt, dass wir in der Breite in dieser Saison gut aufgestellt sind. Da war richtig Qualität auf der Bank.“
Während die Stahl-Männer am kommenden Wochenende eine Punktspielpause einlegen, feiern die Stahl-Frauen am Sonntag (8. September/13 Uhr) ihre Saisonpremiere. Im heimischen Stadion am Quenz ist das starke Team der SG Sieversdorf zu Gast.