BSG Stahl Brandenburg e.V.

1. Herren

13. November 2023

Schock kurz vor Schluss

Beim Abpfiff der Landesligapartie am vergangenen  Samstag zwischen der BSG Stahl Brandenburg und dem VfB Trebbin standen die Gastgeber mit hängenden Köpfen dar. In der Nachspielzeit kassierten sie den Treffer zum 2:2-Ausgleich. Da alle anderen Spitzenteams gewannen rutschte die Stahl-Elf vom zweiten auf den vierten Rang ab.

Für den unerwarteten Punktverlust gibt es eine Reihe von Gründen. Zum einen der Unfall des Cheftrainers Maik Aumann am Mittwochabend, der die Spieler mental beschäftigte. Zudem ließ die Mannschaft in einigen Phasen die Geschwindigkeit vermissen, wirkte überheblich und dann der immer wieder kehrende Punkt der Chancenvergabe. In Sachen Effektivität konnten sich die Brandenburger eine Scheibe von den VfB-Kickern abschneiden. Sie kamen zu drei Großchancen und verwerteten zwei. Bei der anderen Möglichkeit ging der Schuss nach einem Eckball ans Außennetz (25.).

Da ist die Geschichte des Spiels auch schon bei ihrem tragischen Helden, Schlussmann Felix Baitz. Er stellte unmittelbar nach dem Anpfiff zur zweiten Hälfte einen neuen Vereinsrekord auf, blieb 631 Minuten ohne Gegentor. Es wurden dann 641 Minuten, ehe Rabia El-Youssef (56.) ihn überwand und in der Nachspielzeit noch Philip Pollow (90.+2). Beide Male war Baitz chancenlos, da die Schützen im eins-gegen-eins vor ihm auftauchten. Beide Gegentore waren aber absolut vermeidbar, wenn die Gegenspieler vor dem Zuspiel entschlossener agiert hätten. „Ich hätte lieber nach zehn Minuten den ersten Treffer kassiert, doch dafür am Ende mit 3:2 gewonnen“, kommentierte Felix Baitz seinen Rekord, der so, wenig Wert besaß.

Doch selbst diese dummen Gegentore hätten kein Gewicht spielen müssen, wenn die Stahl-Elf vorn ihre Möglichkeiten genutzt hätte. Die Gäste standen zwar tief, doch ihre Defensive war nun kein Bollwerk. Wenn die Gastgeber schnell und direkt spielten, kamen sie zu ihren Gelegenheiten. Bei den guten Chancen von Sebastian Hoyer (10.), Lukas Hehne (19.) und Erik Sauer (24.) bekam die vielbeinige Abwehr stets noch ein Fuß dazwischen. Oder die Schützen setzten ihren Versuch zu hoch an, wie Hoyer (21.) oder Adrian Jaskola, der in der 31. Minute von einer guten Vorlage von Maksymilian Boczek profitierte, das Leder aber über das Tor schaufelte.

Kurz darauf setzte sich Jonas Günther auf der linken Seite durch, passte vor das VfB-Tor, wo Hehne zwar akrobatisch an den Ball kam, ihn aber weit über den Kasten setzte. Hinter ihm lauerte Hoyer, der sich aber nicht bemerkbar gemacht hatte. Doch kurz vor der Pause die Erlösung. Günther wurde auf rechts freigespielt, Torwart Andre Wendt kam ihn entgegen und mit einem Heber besorgte er die Führung für die Platzherren.

Mit dem Wiederanpfiff plätscherte die Partie zunächst vor sich hin. Anstatt nachzulegen, sah es so aus, als ob die Brandenburger die knappe Führung verwalten wollten. Die Bestrafung folgte in der 56. Minute, wie oben beschrieben. Jetzt mussten die Gastgeber wieder mehr zeigen und taten es in Person von Boczek, der nach langer Zeit in die Startelf gerückt war. Er probierte es auch hin und wieder von außerhalb des Strafraums, wenngleich mit wenig Erfolg. Doch in der 59. Minute passte es. Mit Anlauf überrannte er seinen Gegenspieler und traf aus 18 Meter mit einem Aufsetzer ins linke Eck. Nur wenige Minuten darauf erspielten sich die Platzherren die gute Chance zum 3:1. Justin Inter bediente Erik Sauer, der scheiterte aber aus kurzer Distanz am heranstürmenden VfB-Keeper Wendt.

Danach verflachte das Spiel für eine Viertelstunde. Die Brandenburger hielten zwar die Trebbiner von ihrem Sechzehner fern, vorn fehlte es aber an Ideen, um entscheidend nachzulegen. Die nächste gute Möglichkeit ergab sich in der 81. Minute. Mit einem Freistoß aus 20 Meter über die Mauer aufs rechte Eck zwang Inter Torhüter Wendt zu einer Parade. Kurz darauf rückten die eingewechselten Nicholas Engel und Pascal Karaterzi in den Blickpunkt. Engel überlief auf der linken Seite die Abwehr, passte vor den VfB-Kasten, wo Karaterzi den Ball knapp verpasste. Die letzte Chance vergab Hoyer in der 88. Minute, als er seinen Versuch zu hoch ansetzte.

Als sich dann die 223 Zuschauer anschickten ihre Mannschaft für den achten Sieg in Folge zu feiern, erwies sich der Trebbiner Pollow als Spaßverderber. Obwohl die Stahl-Abwehr in Überzahl war, kam der Ball zu ihm und er ließ sich die Chance zum 2:2 nicht nehmen. Lange Gesichter bei Spielende, die Stahl-Fußballer werden wohl selbst viel Zeit benötigen, um zu kapieren, wie man sich dieses Spiel noch abschenken konnte. Bei Betrachtung der gesamten Begegnung, hätte es nur einen klaren Sieger geben müssen.

„Wir haben es versäumt den Deckel drauf zu machen. Man hat den Gegner im Spiel gelassen und der hat es eiskalt bestraft. Die Mannschaft muss sich fragen, warum sie nicht in der Lage ist 90 Minuten das Tempo hochzuhalten, damit kein gegnerisches Team zurückschlagen kann“, sagte Mannschaftsleiter Andreas Koch über dieses unglückliche Unentschieden. Kommenden Samstag (4. November/14 Uhr) steht die weite Auswärtsfahrt zum FC Schwedt 02 an.

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