Beim Aufsteiger SG Bornim ließ die BSG Stahl Brandenburg nichts anbrennen, festigte mit dem 4:0-Erfolg den Drei-Punkte-Vorsprung auf den Ligazweiten FC Concordia Buckow/Waldsieversdorf. Gerade aufgrund der sehr soliden Leistung in der zweiten Hälfte geht der Sieg in Ordnung.
Allerdings war es kein durchgehend guter Auftritt der Brandenburger. Sie hatten auf dem schmalen und unebenen Platz zu Beginn mehr Mühe als ihnen lieb war. Die Gastgeber attackierten früh, kamen in der Anfangsphase zu mehreren gefährlichen Aktionen. In der 2. Minute ließ sich die Stahl-Abwehr zu einfach überlaufen, konnte gerade noch zur Ecke klären. Die kam gefährlich vor den Kasten von Felix Baitz und erst im zweiten Anlauf wurde die Situation entschärft. Die Gastgeber profitierten zunächst von der Unsicherheit innerhalb der Stahl-Mannschaft. Da die Pässe in die Spitze nicht ankamen, gab es kaum Entlastung.
Mitte des ersten Durchgangs hatten sich die Gäste aber mit den Begebenheiten arrangiert, legten ihre Nervosität ab, und ließen die Bornimer nicht mehr zur Entfaltung kommen. Und gleich der erste gute Angriff führte zum Erfolg. In der 35. Minute schickte nach einer Balleroberung im Mittelfeld Max-Bennet Säger auf der rechten Seite Sebastian Hoyer. Der drang in seiner unnachahmlichen Art in den Sechzehner ein, zog bis zur Grundlinie und seine Vorlage leitete Diego Lima De Mello aus fünf Metern flach ins linke untere Toreck zum 1:0. Fünf Minuten später lag das 2:0 in der Luft, als sich die Gäste eine Eckenserie erspielten, doch mit Glück und Geschick verhinderten die Platzherren einen weiteren Gegentreffer.
Der sollte aber im zweiten Abschnitt nicht lang auf sich warten. In der 51. Minute passte Elias Große kurz vor der Strafraumgrenze auf den sich freilaufenden Lima De Mello, der mit einem flachen Schuss, rechts am SG-Torwart Justin Rösch vorbei, auf 2:0 erhöhte. Jetzt waren die Brandenburger „im Flow“, ließen Ball und Gegner laufen. Nur wenig später die nächste Chance. Otis Stefan Breustedt wuselte sich im Sechszehner durch, doch sein Abschluss ging über das linke Tordreieck. Nach einer Stunde die nächste sehenswerte Kombination der Stahl-Elf. Pavel Sachs passte auf Breustedt, der kurz vor der Grundlinie den Ball noch nach innen brachte, wo Lima De Mello seinen Fuß hineinhielt und es stand 3:0. Der Torjäger ist gut drauf, es war sein fünftes Tor im zweiten Spiel.
Das war alles zu viel für die Gastgeber, die spätestens jetzt den Glauben an ein mögliches Remis aufgaben. Kurz nach dem dritten Treffer passte Breustedt auf Erik Sauer, der aus 18 Meter etwas wegrutschte, so ging der Schuss am linken Pfosten vorbei. Gegen kräftemäßig abbauende Bornimer zogen die Stahl-Fußballer ihr bewährtes Spiel auf, mit viel Ballkontrolle, um dem Kontrahenten keine Chance zu geben selbst offensiv tätig zu werden. In der 73. Minute zwangen die Gastgeber Baitz noch einmal zu einer Parade, als sie über links angriffen und aus 20 Meter abzogen. Kurz vor dem Abpfiff musste der Stahl-Torhüter ein letztes Mal eingreifen, hatte dann im Nachfassen das Leder unter Kontrolle.
Doch kurz zuvor durften die Brandenburger nochmals jubeln. In der 85. Minute brachte der eingewechselte Dominik Boettcher einen Freistoß auf den Bornimer Kasten. Rösch faustete nach vorn, der Ball kam genau auf Adrian Jaskola, der unhaltbar ins linke Eck köpfte. Das 4:0 war auch der Endstand, der vielleicht um ein Tor zu hoch ausgefallen ist, doch es ist müßig darüber zu diskutieren. Für die Stahl-Mannschaft gilt: sie war sehr effektiv an diesem Tag.
Dementsprechend positiv fällt auch das Fazit von Trainer Aaron Müller aus: „Wir hatten zu Beginn unsere Probleme, wurden aber ab Mitte der ersten Hälfte immer sicherer. Nach der Führung haben wir das Spiel klar bestimmt, nach der Pause haben wir eigentlich nichts mehr zugelassen. Es war ein souveräner Auswärtsauftritt. Nun müssen wir nächste Woche nachlegen.“ Das wäre am nächsten Sonnabend (23. November/ 13 Uhr) im Heimspiel gegen Blau-Gelb Falkensee.
