Seit anderthalb Wochen bereiten sich die 1. Männer der BSG Stahl Brandenburg auf die Rückserie vor. Aufgrund der Witterung ist es für den Trainerstab nicht einfach die Vorbereitung zu organisieren. Die Platzverhältnisse vor Ort am Quenz lassen zurzeit keine Abläufe mit dem Ball zu, die Mannschaft muss ständig ausweichen. Einmal konnte sie zu Wochenbeginn auf der Kunstrasenanlage an der Massowburg trainieren, wo am Sonnabend auch das erste Testspiel stattfand. Gegner war der 1. FC Lok Stendal, momentan Drittplatzierter der Verbandsliga in Sachsen-Anhalt.
„Es war noch viel Sand im Getriebe“, diagnostizierte nach dem Abpfiff Stahltrainer Aaron Müller. Es war teilwiese ein wildes „hin und her“, wobei beide Teams sich gegenseitig auch keine Zeit gaben, den Ball in aller Ruhe zu kontrollieren. Die Spieler waren gezwungen schnelle Entscheidungen zu treffen, die dann naturgemäß nicht immer die richtigen waren. Ernst zu nehmende Abschlüsse bekamen die 80 Zuschauer in der ersten Hälfte kaum zu sehen. Zweimal musste Stahl-Schlussmann Felix Baitz entschlossen eingreifen. Folgerichtig ging es torlos in die Pause.
Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs ein ähnliches Bild. Die Gastgeber wie auch die Gäste waren um ein schnelles Angriffsspiel bemüht, doch schlechte Anspiele oder die aufmerksame gegnerische Abwehr verhinderten gute Torszenen. Bis zur 52. Minute. Da unterlief Adrian Jaskola ein ungenaues Zuspiel auf Baitz, der musste alles riskieren und verlor: er traf seinen Gegenspieler und es gab Strafstoß. Den verwandelte Rosario Schulze sicher zur Lok-Führung. Die hielt aber nur kurz. Zwei Minuten später gab es eine feine Kombination vor dem Lok-Sechzehner. Luca Benedict Köhn bediente den kurz zuvor eingewechselten Diego Lima De Mello, der flach ins rechte untere Eck zum 1:1 traf.
Auf beiden Seiten wurde im Laufe des zweiten Abschnitts fleißig gewechselt. Bei den Gastgebern gab Benjamin Nwatu sein Debüt, der unter der Woche seinen Vertrag am Quenz unterschrieb. Zudem standen noch zwei Testspieler (Max Dräger & Kubilay Büyükdemir) für die BSG Stahl auf dem Platz, die in der Abwehr bzw. im Mittelfeld agierten. Insgesamt hatten die Stendaler zwar nicht mehr vom Spiel, aber die klareren Torchancen. Mehrfach zeichnete sich Felix Baitz aus. Seine „Sternstunde“ erlebte er in der 65. Minute, als er gegen einen freistehenden Gästestürmer reaktionsschnell auf der Linie reagierte, den Abpraller schlug Jaskola vor der Torlinie aus der Gefahrenzone. Im Gegenzug drang Sebastian Hoyer auf der linken Seite in den Lok-Strafraum ein, scheiterte aber am Gästekeeper.
Kurz darauf spielten die Stendaler einen guten Konter über ihre rechte Seite. Der Pass kam scharf vor den Stahl-Kasten, wo Lukas Pfeiffer zum 2:1 (69.) einschob. Da sah das Abwehrverhalten bei den Platzherren nicht gut aus. Umso besser ihre Reaktion. Umgehend begab sich die Stahl-Elf auf Schadensregulierung. In der 72. Minute wurde Justin Inter auf der linken Seite geschickt. Er ließ seinen Gegenspieler stehen, hatte den Blick für Stürmer De Mello, der knapp hinter der 16-Meter-Linie unhaltbar ins rechte obere Eck traf. Beide Reihen besaßen noch im Ansatz gute Möglichkeiten, es blieb jedoch beim 2:2-Unentschieden.
Trainer Müller appellierte nach Spielende an seine Spieler, die Vorbereitung jetzt gut zu nutzen, möglichst jede Einheit wahr zu nehmen. Es geht nun darum die Abläufe einzustudieren und die immer wieder auftretende Fehler zu eliminieren. Zum Spiel sagte er noch: „Für den ersten Auftritt war es okay, aber natürlich müssen wir uns jetzt erst wieder finden. Vieles war wild, aber es war auch ein sehr guter Gegner, der die besseren Chancen hatte. Unser Augenmerk liegt nun darauf die lange Zeit verletzten Spieler, wie Nils Müller, Pavel Sachs, Maximilian Glomm, Jonas Meyer und Marvin Krause wieder heranzuführen. Und dafür sind diese Spiele da.“
Das nächste Testspiel ist am kommenden Sonnabend (1. Februar/13 Uhr), erneut auf der Massowburg. Gegner ist dann der sachsen-anhaltinische Landesligist Osterburger FC.