Das hatten sich die Fußballer der BSG Stahl Brandenburg an diesem Sonnabend anders vorgestellt. Bereits in der 1. Runde des Landespokals kam das Aus beim Landesligaabsteiger FSV Babelsberg 74. Und dies über die 90 Minuten gesehen völlig zu Recht, wie Trainer Aaron Müller nach Spielschluss konstatierte.
Bei den Temperaturen spielte wohl auch die Ersatzbank eine Rolle. Die Gäste hatten neben den Ersatztorhüter Tim Müller nur drei Wechselspieler dabei. „Dadurch konnten wir natürlich nicht nachlegen, mit frischen Akteuren andere Akzente zu setzen. Das soll aber keine Entschuldigung sein. In der Startelf standen nur Stammkräfte aus der Vorsaison, die den Anspruch haben, auch mit diesem Handicap umgehen zu können“, so der enttäuschte Trainer Müller.
Die Brandenburger hatten zwar die erste gute Gelegenheit, als Sebastian Hoyer mit einem feinem Zuspiel Luca Benedict Köhn in Szene setzte. Aber die Gastgeber kamen ebenfalls zu ihren Möglichkeiten, hatten vor der Pause Pech mit einem Lattenknaller. In die Halbzeit ging es torlos, auch weil die Babelsberger sehr diszipliniert agierten und mit viel Engagement dem Favoriten entgegen traten.
Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischten die Platzherren. In der 52. Minute brachte Jonas Erxleben per Kopfball den FSV nach einer Ecke in Führung. Nur drei Minuten später der nächste „Nackenschlag“. Eine weite Flanke haute Marvin Jakobczyk sehenswert in den Winkel. Das wirkte wie ein kurzzeitiger Weckruf für die Gäste, die ab der 58. Minute sogar in Überzahl waren, nachdem Ben Krone die Gelb-Rote Karte sah. Und nur zwei Minuten später sorgte Nils Müller für neue Hoffnung, als er einen feinen Spielzug zum 1:2 (60.) abschloss.
Der Torschütze machte wenig später Platz für den Neuzugang Otis Breustedt, der erst am Tag zuvor seinen Vertrag unterzeichnet hatte. Er ist zwar gelernter Stürmer, soll bei der BSG aber im Mittelfeld seinen Platz finden. Den Willen konnte man den Stahl-Fußballern nicht absprechen, doch ihre Aktionen waren häufig nicht zwingend genug. Große Aufregung gab es in der 75. Minute auf Seiten der Gäste, da ihrer Meinung nach Jose Raimundo Silva Magalhaes elfmeterwürdig gelegt wurde, der Pfiff jedoch ausblieb.
Obwohl die klaren Möglichkeiten ausblieben, behielt die Partie bis zum Schlusspfiff ihre Spannung. In der Endphase warfen die Brandenburger buchstäblich alles nach vorn, inklusive Torhüter Felix Baitz. So konnte Pierre König in der letzten Minute der Nachspielzeit mit seinem Treffer ins verwaiste Tor zum 3:1 (90.+ 7.) die endgültige Entscheidung herbeiführen.
Der FSV Babelsberg ist mit diesem 3:1-Sieg völlig verdient in die 2. Runde des Landespokals eingezogen. „Glückwunsch an den FSV. Das war von unserer Seite aus zu wenig, so kann man gegen keinen Kontrahenten agieren. Über die mehr als 90 Minuten war kein Klassenunterschied erkennbar. Das muss gegen den Aufsteiger FC Concordia Buckow/Waldsieversdorf am nächsten Sonnabend anders werden“, sagte Aaron Müller abschließend zum Spiel.