1. Herren

23. September 2024

Vor der Pause desorientiert

Auch die Hürde beim FC Hennigsdorf 98 hat die BSG Stahl Brandenburg an diesem Sonnabend gemeistert. Allerdings geriet der Auftritt nicht ganz so souverän wie die drei anderen Ligaspiel zuvor. In der Schlussphase erzielten die Gastgeber den 1:2-Anschlusstreffer, doch ernsthaft in Gefahr kam der verdiente Sieg in der sechsminütigen Nachspielzeit nie.

Die Brandenburger zeigten in Hennigsdorf zwei Gesichter. In der ersten Hälfte offenbarte die Abwehrkette arge Abstimmungsprobleme, ganz im Gegensatz zu den bisherigen Punktspielen. Es wurde schlecht verschoben, zudem machten sich die Gäste das Leben durch unnötige Fehlpässe selbst schwer. Zum Glück saß der erste gut vorgetragene Angriff. Aus dem Mittelfeld heraus kam ein weiter Pass zu Sebastian Hoyer auf die rechte Seite. Er stürmte durch bis zur Grundlinie und sein exaktes Zuspiel verwerte Luca Benedict Köhn in der 10. Minute zur Führung. Kurz drauf bediente Yannik Hartmann mit einem Diagonalpass den aufgerückten Otis Stefan Breustedt (12.), der aber im Eins-gegen-Eins am FC-Torhüter Max Falkowski scheiterte.

Nur eine Minute später beinah der Ausgleich. Durch einen der schon beschriebenen Fehlpässe kam Hennigsdorfs Top-Stürmer Jan-Paul Platte an den Ball, der aber nur das Außennetz traf. In der 18. Minute erhielt Platte die nächste Gelegenheit, scheiterte jedoch an Schlussmann Felix Baitz. Für die Gastgeber war es die letzte Chance vor der Pause, dafür hatte die Stahl-Elf noch zwei Möglichkeiten. Einmal köpfte Adrian Jaskola nach einer Breustedt-Ecke nur knapp am langen Pfosten (27.) vorbei. Kurz vor dem Halbzeitpfiff schickte Köhn den schnellen Hoyer, der seinen Versuch zu hoch ansetzte.

Sebastian Hoyer hatte dann kurz nach dem Wiederanpfiff seinen großen Auftritt. Mit einem sehenswerten Solo tanzte er reihenweise seine Gegenspieler aus, legte im Strafraum für José Raimundo Silva Magalhaes auf, der aus sieben Meter, per Lupfer, Falkowski zum 2:0 (47.) überwand. Ein Auftakt nach Maß, den sich die Gäste im Nachhinein verdienten, da sie nach dem Seitenwechsel wesentlich aufmerksamer in der Defensive agierten. Dadurch kamen die Platzherren zunächst zu keinerlei nennenswerten Offensivaktionen.

Da waren die Gäste dem 3:0 näher. In der 54. Minute schien es dann auch fällig, doch Köhn war in dieser Szene vielleicht etwas zu eigensinnig. Anstatt abzuspielen, probierte er es selbst, traf aber nur das Außennetz. Zehn Minuten später versuchte er es, nach einem abgewehrten Eckball, aus 25 Meter, doch sein Schuss ging drüber. Das war für lange Zeit die letzte Chance der Brandenburger, die die Partie sicher verwalteten. Eine Schrecksekunde gab es in der 80. Minute. Nach einem Eckball der Gastgeber rettete Erik Sauer per Kopf auf der Torlinie.

Kurz vor Ende der regulären Spielzeit fiel doch noch der Anschlusstreffer durch Platte, der nach einem Angriff den Fuß in die Flanke hielt. Das er noch auf dem Platz stand hatte er der Nachsicht des Schiedsrichters zu verdanken. In der 68. Minute sah er nach einem rüden Einsteigen die Gelbe Karte. Zehn Minuten später leistete er sich eine ähnliche Szene, diesmal beließ es der Unparteiische bei einer Ermahnung, dabei war eigentlich Gelb-Rot fällig. In der Nachspielzeit hätten die Gäste den Deckel drauf machen können. Der eingewechselte Maksymilian Boczek wählte anstatt des Anspiels auf den freien Mitspieler den eigenen Abschluss, der aber nur ans Außennetz ging. Es reichte aber auch so zum verdienten 2:1-Auswärtssieg.

Trainer Aaron Müller freute sich über die 3 Punkte: „Wir haben ein schweres Auswärtsspiel gewonnen, haben eine tadellose Weste mit 12 Punkten aus vier Spielen. Allerdings werden wir in der Auswertung über die erste Hälfte zu sprechen haben. Es bleibt auch nach diesem Spieltag die Tatsache bestehen: Wir haben noch Luft nach oben.“

Am kommenden Samstag (28. September) ist um 14 Uhr der SV Falkensee-Finkenkrug zu Gast im Stahl-Stadion am Quenz.

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