Die Analyse der Kreisoberligapartie zwischen den 2. Männern der BSG Stahl Brandenburg und der SG Eintracht Friesack am Sonntag fiel bei Co-Trainer Marco Oriwol kurz und prägnant aus. Er zitierte eines der ungeschriebenen Fußballgesetze: „Wer vorn seine Chancen nicht nutzt, der wird bestraft.“ Und genau dies ist den Stahl-Fußballern passiert. Den bisher punktlosen Friesackern reichte ein Konter, um den ersten Saisonsieg zu feiern.
Dagegen ließen die Brandenburger ihre vorhandenen Möglichkeiten alle liegen. Die beste Chance in Führung zu gehen, ergab sich in der 17. Minute. Carsten Hantke kam im Eintracht-Strafraum zweimal zum Abschluss, bei der letzten Aktion verursachte aber ein Gästespieler ein Handspiel. Luca Bischof schnappte sich das Leder, doch sein Versuch in die linke untere Ecke ahnte der Eintracht-Torwart und wehrte ab. Weiter ging es nur in eine Richtung. Die Gastgeber versuchten mit schnellen Pässen die gegnerische Abwehr auseinander zu reißen, doch der enge Platz 2 macht es tiefstehenden Mannschaften einfach, die „Bude sauber zu halten“. Nach 25 Minuten fehlten Meo Prüfer bei seinem Schuss nur Zentimeter, der über die Latte rauschte. Kurz vor dem Pausenpfiff wurde Justin Inter im Eintracht-Sechzehner schön freigespielt, er konnte aber aus halbrechter Position den Tormann nicht überwinden.
Auch nach dem Wiederanpfiff waren die Platzherren absolut spielbestimmend. In der 50. Minute musste Stahl-Schlussmann Tim Müller zum ersten Mal eingreifen, der Schuss stellte ihn jedoch vor keinerlei Probleme. Da konnte sich sein Pendant auf der Gegenseite nicht über Mangel an Arbeit beklagen. Fabian Dahms zwang ihn zu einer Parade (49.), kurz darauf hatte er Glück, als Prüfer knapp neben den rechten Pfosten zielte. Aber auch Stürmer Paul Kämmerer hatte nicht seinen besten Tag erwischt. Er besaß drei gute Gelegenheiten (60., 76., 80.), doch die Ausbeute blieb „null“.
In der 82. Minute hatten die Gäste ihren lichten Moment. Sie spielten schnell über die rechte Seite. Weil die Gastgeber nicht nachrückten, kam der Ball zu Pascal Richter, der noch einen Gegenspieler stehen lief und per Aufsetzer ins linke untere Eck zum 1:0 traf. Der Spielverlauf war komplett auf den Kopf gestellt. Warum Fußball so beliebt ist, besteht aus seiner Einfachheit der Regeln. Die eine besagt, wer die Mehrzahl an Toren erzielt gewinnt. Und wenn man so fahrlässig mit seinen Chancen umgeht, wie die Brandenburger in dieser Partie, könnte bestenfalls ein torloses Remis herausspringen. Ein Gegentreffer bedeutet jedoch die Niederlage.
Warum die 2. Stahl-Männer ohne Punkt blieben, zeigte auch gut die Szene in der 90. Minute. Nabil Daoud bekam den Ball vor dem Eintracht-Tor zugespielt, doch anstatt sofort abzuziehen, wird gedribbelt, das Abspiel probiert und die Friesacker konnten klären. Dies leisteten sich aber auch andere Stahl-Akteure an diesem Tag. Zu allem Überfluss kassierte in der Nachspielzeit Inter noch die Rote Karte, als er seinen Frust am Linienrichter mit einem dummen Spruch ausließ.
Diese Disziplinlosigkeit kritisierte auch Kapitän Dahm nach Spielschluss: „Wir haben zwar nun einen breiteren Kader gegenüber der Vorsaison. Doch in den Spielen zuvor, beim FSV Babelsberg II und im Kreispokal, haben wir uns durch Karten selbst dezimiert. Das müssen wir abstellen.“ Kommenden Sonntag (21. September) geht es zum Schlusslicht Werderaner FC II. Die Stahl-Elf möchte dort nicht erneut Aufbauhilfe leisten.







