1. Frauen

19. November 2024

Zu viele Fehler

In der Frauenfußball-Landesliga herrscht häufig Tristesse, vor allem wenn Mannschaften unterschiedlichster sportlicher Qualität aufeinandertreffen. Doch wenn die Top-Teams ihre Kräfte messen, können sich die Fans auf gute Fußballkost einstellen. Dies traf leider nicht am Sonntag auf die Paarung SV Grün-Weiß Brieselang gegen die BSG Stahl Brandenburg zu. Es war eher ein Gebolze als ein Fußballspiel. 

Eigentlich ein typisches „0:0-Spiel“, das mit den Gastgeberinnen dennoch einen Sieger fand, da sie in der 20. Minute ein Elfmetertor durch Sandra Wiegand erzielten. Die Szene, die zum Strafstoß führte, war aus Sicht der Verursacherin Janine Groth nicht unumstritten, da sie zuerst den Ball spielte, und erst hinterher ihre Gegenspielerin traf. Dies sollten die Spielerinnen aber nicht als Entschuldigung nehmen, umstrittene Schiedsrichterentscheidungen treten in jeder Partie auf. Entscheidender war jedoch, dass noch genügend Zeit blieb zu korrigieren, diese aber ergebnislos verstrich.

Nur in der ersten Viertelstunde der zweiten Hälfte gab es im Ansatz das Spiel der Stahl-Frauen zu sehen, was sie auszeichnet. Mit gutem, präzisen Kurzpassspiel das Mittelfeld überbrücken und dann über die schnellen Außen Torgefahr zu erzeugen. Das hatte das Trainerteam in der Halbzeit angesprochen und mit Fabienne Wendt sowie Frieda Moderegger zwei frische Kräfte gebracht, die den Auftritt der Gäste belebten. Doch nach einer Stunde verfielen die Brandenburgerinnen wieder in ihr altes Schema, versuchten mit langen Bällen in die Spitze zu Abschlüssen zu kommen. Damit ließ sich die Brieselanger Abwehr nicht düpieren, dafür kannten sie den Gegner zu gut und deren individuelle Stärken.

Spielerisch zeigten die Grün-Weißen keinen besseren Ansatz, doch ihr Einsatzwille, ließ die Waagschale zu ihren Gunsten ausfallen. Sie waren „giftiger“ in den Zweikämpfen, stiegen z.B. bei Kopfbällen nicht aus Alibi mit hoch, sondern um den Ball zu gewinnen. Diese Einstellung ging den Brandenburgerinnen an diesem Tag ab, konnten sich in den Eins-zu-Eins-Duellen nie entscheidend durchsetzen. Von daher war die Niederlage nicht einmal unverdient, auch wenn der Gegner fußballerisch ebenfalls keine Maßstäbe setzte.

Dementsprechend kritisch fiel das Fazit von Trainer Sebastian Fräsdorf aus: „Wir hatten keine Torabschlüsse, weil wir es auch nie verstanden unser Spiel aufzuziehen, mit Ausnahme zu Beginn des zweiten Durchgangs. Nach einer Stunde sind wir aber wieder in den alten Trott verfallen, haben es mit langen Bällen probiert. Dazu kamen die endlosen Diskussionen auf dem Platz, die haben uns die Konzentration gekostet.“ Selbstkritisch fügte er hinzu: „Für den schlechten Auftritt muss ich aber auch den Fehler bei mir suchen. In der Vorbereitung ist es wohl nicht gelungen die Mannschaft auf den Gegner entsprechend einzustellen.“

Zu diesem trüben Nachmittag hätte noch der Ausfall von Torfrau Anna Krusemark gepasst. Sie hatte sich durch ihren Trainingsfleiß den Einsatz in einem bedeutenden Spiel verdient. Nach einem Eckball bekam sie einen Schlag auf den Kehlkopf, hielt zwar durch, suchte aber nach Spielende ein Krankenhaus auf, da sie nicht sprechen konnte. Zum Glück gab sie nach der Untersuchung Entwarnung, es wurde keine schwerwiegende Verletzung festgestellt. Wenigstens etwas positives für die Stahl-Mannschaft zum Tagesende.

Viel Zeit, um in Trübsal zu verfallen bleibt zum Glück nicht. Am kommenden Sonntag (24. November/13 Ur) steht der Stahl-Elf ein schweres Heimspiel bevor. Zu Gast ist der SC Eintracht Miersdorf/Zeuthen, der an diesem Spieltag an den Brandenburgerinnen in der Tabelle vorbeizog und mit 18 Punkten den 3. Platz einnimmt, allerdings mit einem mehr absolvierten Spiel. Nach eher schwachen Saisonstart hat sich die Eintracht gefestigt, feierte in der Landesliga zuletzt fünf Siege in Folge. Genau der richtige Gegner für die Stahl-Frauen um sich zu rehabilitieren.

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