Den Nachweis eines Spitzenteams der Landesliga Nord blieben die Brandenburger zumindest dem Ergebnis nach schuldig, trotz deutlicher Überlegenheit gegen den Abstiegskandidaten aus Trebbin musste bis zum Schlusspfiff um die 3 Punkte gezittert werden.
Der noch rotgesperrte Kapitän Adrian Jaskola wurde in Trebbin durch Youngster Pavel Sachs genauso im zentralen Mittelfeld ersetzt, wie der beruflich bedingt fehlende Luca Köhn durch Otis Breustedt. Trainer Aaron Müller ließ seine Jungs mit einem ähnlichen taktischen Konzept wie in Bernau agieren: Der Gegner sollte tief in dessen Hälfte durch energisches Pressing schon frühzeitig gestresst werden. Das Bemühen, den Gegner keine Zeit zum Luft holen zu geben, war zwar deutlich zu erkennen, einzig die Anzahl der daraus resultierenden Tormöglichkeiten blieb überschaubar. Wenn aber mal die schnellen Außenstürmer durch kluge Tiefenpässe in Richtung VfB-Tor geschickt wurden, kam so etwas wie Torgefahr auf. Doch im gesamten Spielverlauf fanden Sebastian Hoyer und Timm Renner entweder keine Abnehmer vor dem Tor oder scheiterten mit ihren Versuchen an Torwart Andre Wendt und an sich selbst. Die spielentscheidende Szene zum einzigen Treffer des Spiels initiierten die genannten Protagonisten dann natürlich gemeinsam. Sebastian Hoyer, kurze Zeit zuvor noch elfmeterwürdig im Strafraum zu Fall gebracht, drückte einen etwas verunglückten Schuss von Timm Renner über die Linie und zu dieser Zeit glaubten viele Zuschauer in der 24. Minute wohl noch an ein Schützenfest. Doch wie erwähnt waren zwingende Torszenen Mangelware, die 36.Minute brachte aber mal etwas Abwechslung und Gefahr in den Trebbiner Strafraum. Otis Breustedt passte über die linke Seite den Ball scharf vor das Tor und Timm Renner scheiterte knapp an Andre Wendt. Die anschließende Ecke verwertete Erik Sauer mit einem sehenswerten Schuss aus der Drehung, der haarscharf am langen Pfosten vorbei strich.
Nach der Pause das gleiche Bild: Stahl hatte den Ball, der VfB verteidigte energisch das eigene Tor und die Partie passte sich zusehens dem Wetter an: sehr wechselhaft. Zwar flammte immer wieder die spielerische Klasse der Gäste auf, aber Aufwand und Effektivität vorm Tor passten einfach nicht zusammen. Mehr noch, auch der Gastgeber wagte sich nun mal vor das Brandenburger Tor und Keeper Felix Baitz musste in der 50. und 60.Minute extrem wachsam sein, um einen Einschlag in sein Tor gerade noch verhindern zu können. So stand das Ergebnis aus Brandenburger Sicht immer auf wackligen Beinen. Daran konnten auch die teilweise fahrlässig vergebenen Einschussmöglichkeiten für Sebastian Hoyer nach starkem Pass durch Otis Breustedt in der 52. Minute oder die klaren Möglichkeiten durch Maksymilian Boczek und Yannik Hartmann nur eine Zeigerumdrehung später etwas ändern. In der 77. Minute brach Timm Renner noch einmal über die rechte Seite durch, traf aber im Strafraum die falsche Entscheidung und vergab somit eine weitere verheißungsvolle Einschussmöglichkeit. 10 Minuten später versuchte Sebastian Hoyer aus 20 Metern noch einmal sein Glück mit einem fulminanten Schuss, aber er fand seinen Meister erneut mit Andre Wendt im Trebbiner Tor.
Erfreulich aus Sicht der Gäste ist natürlich die bisherige Punkteausbeute von sehr guten 18 Punkten, punktgleich mit dem Tabellenführer und Brandenburgligaabsteiger Buckow-Waldsieversdorf. Dieses Punktekonto darf gerne im Heimspiel am kommenden Samstag um 14:00 gegen die starken Gäste von Schwarz-Rot Neustadt um ihren Toptorjäger Tarik Wenzel ausgebaut werden.