Im Heimspiel gegen den SC Eintracht Miersdorf/Zeuthen wurde den Fußballerinnen der BSG Stahl Brandenburg alles abverlangt. Der Gegner, der mit fünf Punktspielsiegen in Folge mit großem Selbstvertrauen im Stadion am Quenz auflief, konnte jedoch seine offensiven Stärken nicht zeigen. Dafür agierte die Stahl-Abwehr von Beginn an sehr aufmerksam, vor allem gegen Jessica Finkbeiner und Tanja Lehmann gab es kein Durchkommen.
Um den rutschigen Untergrund rund um den Mittelkreis zu entgehen, sollten die Brandenburgerinnen vermehrt über die Außen kommen. Das war aber gegen den gut verteidigenden Kontrahenten ein schwieriges Unterfangen. Im Defensivverhalten deuteten die Gäste ihr Können an, gehören in dieser „Disziplin“ zu den besten Teams der Liga. Aber im ersten Abschnitt gelang es den Brandenburgerinnen die Eintracht in einigen Situationen auszuspielen.
In der 18. Minute spielten sie schnell über die Außen, der Ball kam zu Vanessa Bürger, die sich gut durchsetzte und aus 18 Meter zur Führung traf. Nur drei Minuten später wieder ein perfekter Konter. Marlen Wodtke brachte auf der rechten Seite Nathalie Säger ins Spiel. Die legte für Livia Bauer auf, die den gut herausgespielten Angriff mit ihrem Treffer zum 2:0 veredelte. In der Folgezeit blieben die Gastgeberinnen zwar spielbestimmend, kamen aber nicht mehr zu einer annähernd guten Abschlussmöglichkeit vor der Pause. Für das Trainerteam der BSG Stahl dennoch ein guter Auftritt ihrer Elf, da sich die Spielerinnen an den Plan gehalten hatten das Mittelfeld rasch zu überbrücken. Auch in Sachen Effektivität gab es nichts zu bemängeln.
In der zweiten Hälfte sahen die Zuschauer eine zerfahrene Partie. Die Stahl-Frauen versuchten zwar weiter mit langen Pässen die Mitte zu überbrücken, doch gegen die dicht gestaffelte Eintracht-Defensive fanden sie kein Durchkommen. Durch die vielen Ballverluste entstand kaum ein Spielfluss, es sah bisweilen „vogelfrei“ aus, was sich beide Teams leisteten. Auch die Gäste versuchten weiterhin zum Torabschluss zu kommen, was aber Finkbeiner und Lehmann erfolgreich verhinderten. Das Trainerteam hatte zuvor auf die erfolgreichste Eintracht-Torschützin Nathalie Brettschneider aufmerksam gemacht, die gern mit Tempo auf die Abwehr zuläuft und dann abzuschließen. Sie konnte an diesem Tag keinen gefährlichen Schuss anbringen.
In der Schlussphase der Partie stand Vanessa Bürger nochmals im Blickpunkt. In der 86. Minute eroberte sie sich den Ball im gegnerischen Strafraum, wurde klar gehalten, doch der Schiedsrichter wollte kein Foul gesehen haben. So fiel ihr zweiter Treffer des Tages in der 90. Minute. Säger erkannte die Lücke in der Eintracht-Abwehr, flankte in den Lauf von Bürger, die eiskalt zum 3:0-Endstand abschloss. Damit hat sie ihr Tor-Konto auf 10 erhöht. Mit diesem Erfolg tauschten beide Mannschaften ihre Platzierungen. Die Stahl-Frauen sind nun Dritte, die Eintracht rutschte auf den 4. Rang ab.
Trainer Sebastian Fräsdorf sah zwei Gesichter seiner Mannschaft an diesem Tag: „In der ersten Hälfte haben wir ein tolles Spiel hingelegt, uns an die Marschroute gehalten und waren sehr effektiv in der Chancenverwertung. Die zweite Hälfte war gar nichts. Allerdings hat es uns der Gegner auch nie leicht gemacht, der hat schon eine andere Qualität, wie ein Großteil der anderen Landesligateams.“